BON JOVI - New Jersey
Mehr über Bon Jovi
- Genre:
- Rock / Hard Rock / Hair Metal
- ∅-Note:
- 10.00
- Label:
- Mercury Records
- Release:
- 13.09.1988
- Lay Your Hands On Me
- Bad Medicine
- Born To Be My Baby
- Living In Sin
- Blood On Blood
- Homebound Train
- Wild Is The Wind
- Ride Cowboy Ride
- Stick To Your Guns
- I'll Be There For You
- 99 In The Shade
- Love For Sale
Das Kronjuwel des Haarspray-Metals
Wir schreiben das Jahr 1988, der Hair Metal hat wie eine gigantische Welle das Musik-Business überrollt. Jeder Musiker scheint inzwischen mindestens eine Dose Haarspray am Tag zu verbrauchen und Metal hat mit Bands wie DEF LEPPARD oder MÖTLEY CRÜE Einzug ins Musikfernsehen gehalten. Doch auf der Schaumkrone der Hair-Metal-Welle surfen nicht etwa die Bands aus dem sonnigen Los Angeles, sie alle wurden von fünf Jungs aus New Jersey übertrumpft. 1986 gelang BON JOVI mit "Slippery When Wet" der weltweite Durchbruch, es folgte ein Tour durch ausverkaufte Stadien von New York bis Tokyo und ein unfassbarer Hype um Jon Bon Jovi und seine Mitstreiter. Den Höhepunkt ihres Erfolgs sollten die Amerikaner allerdings erst mit dem Nachfolger "New Jersey" erreichen.
Das Quintett geht dabei den auf dem Vorgänger eingeschlagenen Pfad konsequent weiter und vermischt rockige Gitarren mit eingängigen Hooklines. Garniert wird das Ganze mit einer guten Portion Cowboy-Attitüde und beschert BON JOVI am Ende ganze fünf Top-Ten-Singles in den USA, womit das Album bis heute den Rekord in dieser Kategorie hält. Klassiker wie 'Bad Medicine', 'Lay Your Hands On Me' oder 'Living In Sin' dürfen auch fast 30 Jahre später auf keiner Hair-Metal-Party fehlen. Trotzdem sind es nicht diese Hits, die den Reiz von "New Jersey" ausmachen, sondern viel mehr die "Füller" zwischen den Singles, welche dem übrigen Material in puncto Qualität in nichts nachstehen. Das zentrale Herzstück der Platte ist dabei das bluesig rockende 'Homebound Train', das bis heute eine der besten Leistungen von Richie Sambora an der Gitarre dokumentiert. Aber auch Songs wie 'Blood On Blood' oder 'Wild Is The Wind' sind bis heute absolute Fan-Favoriten und dürfen in keiner Live-Setlist fehlen, ja selbst das monophon aufgenommene akustische Zwischenspiel 'Ride Cowboy Ride' hat einen ganz eigenen Charme. Schade eigentlich, dass die Band damals dem Wunsch der Plattenfirma nachgab und das als Doppelalbum geplante "New Jersey" auf einen Silberling reduzierte. Selbst die Outtakes der damaligen Sessions stecken nämlich viele Releases anderer Bands locker in die Tasche, wie die Deluxe-Editon aus dem Jahre 2014 beweist, welche die Tracks erstmals der Öffentlichkeit zugänglich machte.
So bleibt "New Jersey" bis heute ein Referenzwerk des Glam und Hair Metal, das in keiner Hard-Rock-Sammlung fehlen sollte. Gleichzeitig markiert das Album den absoluten Höhepunkt im Schaffen von BON JOVI, schon mit dem Nachfolger "Keep The Faith" hielten nämlich nach und nach die Durchhalteparolen von Gutmensch Jon Bon Jovi Einzug in Texte und Musik der Band, womit dann auch mehr und mehr der ganz spezielle Charme des Quintetts verloren ging. 1988 aber war BON JOVI das Maß aller Dinge im Hard Rock und so bleibt einem, angesichts des Pop-Einheitsbreis den Jon und Mitstreiter heute produzieren, nur der wehmütige Blick in die Vergangenheit und dieses grandiose Album als Kronjuwel jener Hochphase des Haarspray-Metals.
- Note:
- 10.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs