BONAMASSA, JOE - Live At The Hollywood Bowl With Orchestra (CD/DVD)
Mehr über Bonamassa, Joe
- Genre:
- Bluesrock
- Label:
- J&R Adventures / Provogue
- Release:
- 21.06.2024
- When One Door Opens (Ouverture)
- Curtain Call
- Self-Inflicted Wounds
- No Good Place For The Lonely
- Ball Peen Hammer
- The Last Matador Of Bayonne
- Prisoner
- If Heartaches Were Nickels
- The Ballad Of John Henry
- Twenty-Four Hour Blues
- Sloe Gin
Der Titel sagt eigentlich schon fast alles.
Von JOE BONAMASSA gibt es mittlerweile mehr Live- als Studioalben. Das neueste heißt "Live At The Hollywood Bowl With Orchestra", das am 9. August 2023 kurz vor Veröffentlichung der aktuellen Studioscheibe "Blues Deluxe Vol. 2" mitgeschnitten wurde. Der Bluesgitarrist und Sänger wurde dabei nicht nur von seiner Band, sondern auch von einem mutmaßlich für diese Gelegenheit zusammengestellten Orchester begleitet. Denn dieses hat offenkundig keinen Namen. Die Orchestrierung der Musik besorgten der Dirigent David Campbell, der vor allem durch YES bekannte Gitarrist Trevor Rabin und Jeff Bova.
Das Orchester beginnt den Gig mit einem Exzerpt von 'When One Door Opens' noch ohne Bonamassa und Band. Diese kommen anschließend zu 'Curtain Call' auf die Bühne. Das Stück verfügt schon in der originalen Studioaufnahme über orchestrale Klänge, was den Musikern sicher den Einstieg erleichtert hat. Überhaupt finden sich in der Setliste einige Nummern, die schon in ihren ursprünglichen Arrangements für dieses Konzept geeignet sind. Dennoch wird schnell klar, wie gut alle Instrumente in der Livesituation aufeinander abgestimmt sind. Das bestätigt sich beim dramatischen 'Self-Inflicted Wounds', das durch die Streicher neue Facetten gewinnt, und nicht minder beim intensiven Solo von 'No Good Place For The Lonely'. Die Bläser verstärken besonders 'Ball Peen Hammer' und 'The Last Matador Of Bayonne', das sogar ein neues Intro für diese Instrumente bekommen hat.
Neben dem Orchester soll aber auch die Band nicht übersehen werden, denen der Frontmann ihren Freiraum lässt. Sei es das beeindruckende Solo des zweiten Gitarristen Josh Smith beim erwähnten 'Curtain Call', sei es Reese Wynans' (ex-STEVIE RAY VAUGHAN & DOUBLE TROUBLE) präsente Orgel, seien es die beiden Chordamen, die hin und wieder mehr als nur Hintergrund singen.
Vor allem hochemotionale Hymnen wie 'Prisoner' und 'If Heartaches Were Nickels' vom Debütalbum profitieren von der breiteren Instrumentierung, aber auch eine robustere Rocknummer wie 'The Ballad Of John Henry'. Bis hin zum dramatischen Finale 'Sloe Gin' zeigt sich die Klasse der Darbietung, die die Aufmerksamkeit der Zuschauer in der Halle ebenso wie des Hörers am heimischen Bildschirm bzw. Anlage bindet. "Live At The Hollywood Bowl With Orchestra" bietet kein gewöhnliches Konzert, bei dem eine Rockgruppe nebenher ein paar Geigen fiedeln lässt, sondern auch die klassischen Instrumente spielen entscheidende Teile der Musik, und der Sound ist so gut ausgesteuert, dass Band wie Orchester sehr gut zu hören sind.
Wenn man nicht gerade ein JOE-BONAMASSA-Komplettist ist, braucht man nicht alle seine Livealben zu haben, aber diesen besonderen, gehaltvollen Mitschnitt kann man sich auch als Gelegenheitshörer ins Regal stellen.
- Redakteur:
- Stefan Kayser