BONDED - Rest In Violence
Auch im Soundcheck: Soundcheck 01/2020
Mehr über Bonded
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Century Media
- Release:
- 17.01.2020
- Godgiven
- Suit Murderer
- Rest In Violence
- Je Suis Charlie
- The Rattle & The Snake
- No Cure For Life
- Where Silence Reverberates
- Galaxy M87
- Arrival
- The Outer Rim
Geglückter Startschuss.
Das Beben im Hause SODOM vor knapp zwei Jahren dürfte jeder mitbekommen haben, als sich Herr Angelripper von Bernemann und Mekka trennte. Doch anstatt den Kopf in den Sand zu stecken, scharrten die beiden Haudegen mit dem ehemaligen SUICIDAL ANGELS-Klampfer Chris Tsitsis, ASSASSIN-Fronter Ingo Bajonczak und Marc Hausschild neue Musiker um sich, um zum einen ihrem Ärger anscheinend Luft zu machen, zum anderen jedoch um mit neuer Mannschaft unter dem Banner BONDED durchzustarten. Was lange währt, wird endlich gut, denn nachdem die vier Köpfe schon einige Live-Attacken von sich gaben, steht mit "Rest In Violence" nun das Debütalbum in den Startlöchern. Und wer eine bloße SODOM-Kopie befürchtet oder denkt, dass das Quintett Infernale von Startschwierigkeiten geplagt wurde, der dürfte von dem Erstlingsrundumschlag positiv überrascht sein. Hier ballern uns die Jungs eigenständigen, brutalen und kompromisslosen, zum Teil aber auch frisch-verspielten Thrash Metal mit Groove und einer gewissenhaft dosierten Prise Hardcore um die Ohren.
Und scheinbar war BONDED genau das, was die Jungs brauchten, holen sie doch das Bestmögliche aus sich heraus und vereinen dies in einem wirklich formidablen Debüt. Makka trommelt sich die Seele aus dem Leib, Bernemann und Tsitsis liefern sich heiße Gitarrenduelle und gemeinsam mit der nötigen Vocal- und Basspower sorgen speziell 'Je Suis Charlie', das etwas Core-lastige 'Arrival' und 'Galaxy M87' für staunende Gesichter, krachende Nacken, in die Luft reckende Fäuste und künftig wohl auch wilde Moshpits vor den Bühnen dieser Welt. Zwar kommen 'The Rattle & The Snake' und 'No Cure For Life' etwas ereignisarm aus den Boxen, aber nach drei, vier Durchgängen macht das BONDED-Debüt in Gänze einen wuchtigen und geglückten Eindruck. Gut, mit 'Godgiven' läutet auch ein Opener nach Maß dieses Thrash-Brett ein, doch die Kunst ist eben, diese Qualität auch bis zum Schluss durchzuziehen. Und trotz Abzügen in der B-Note gelingt den Jungs das auch.
Mit OVERKILL-Frontsirene Blitz und dem KREATOR-Saitenzupfer Speesy hat sich das Quintett auch hochkarätige Gastmusiker ins Boot geholt und insbesondere Bobby gibt dem Titeltrack im Duett mit Ingo himself das gewisse Extra. Das soll jedoch nicht die Leistung Bajonczaks schmälern, ist es doch sein energisches Organ, das den restlichen "Rest In Violence"-Stücken viel Pfeffer gibt. Ich jedenfalls bin gespannt, wie sich die Reise von BONDED weiterentwickelt und bin jedenfalls froh, dass die Truppe jene Live-Energie, die ich schon bei einem Gig aus nächster Nähe vor den Latz geknallt bekam, auch kongenial auf die Platte bringen konnte. "Rest In Violence" ist ein Faustschlag und dürfte nicht nur von Liebhabern des charmanten Ruhrpott-Thrashs gemocht werden.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp