BORGNE - II
Mehr über Borgne
- Genre:
- Black Metal
- Label:
- Non Stop Music / Schwarzmetall / SMP / Alive
- Release:
- 04.01.2008
- Akt 01 2
- Akt 02 2
- Akt 03 2
- Akt 04 2
- Akt 05 2
- Akt 06 2
- Akt 07 2
- Akt 08 2
- Akt 09 2
Na endlich: Meine 100. Plattenkritik. Ja, ja, danke, danke. So, was gibt’s denn zum Jubiläum? Getrümmer! Von BORGNE aka Bornyhake, seines Zeichens Schlagzeuger in Combos wie KRIGAR, ENOID oder SNORRE. Auf seinem zweiten Solo-Album serviert der Schweizer puristischen Black Metal der alten Schule. NATTEFROST lässt grüßen. Zumindest im Opener, einer Up-Tempo-Nummer, die ebenso gut auf "Blood & Vomit" gepasst hätte. Eiskalt, vielleicht schon etwas zu gleichgültiges Krächzen raunt aus den Boxen. Das Tempo wird gedrosselt, dann überfallartig wieder angezogen. Der zweite Akt lässt's dann von Beginn an schleppender angehen, was aber auch sogleich die Schwächen der rauen Produktion offenbart: Die Gitarren kratzen, als wären sie stets überpegelt oder Rasenmähergeräusche vom Nachbarn, was bei einem leichten Anflug von Melodie nicht unbedingt von Vorteil ist. Hinzu kommen recht uninspirierte Tempowechsel, und zu allem Überfluss entpuppt sich das Ganze noch als Instrumental. In Akt Nummero drei kommt wenigstens wieder "Gesang" hinzu, und stellenweise weiß die Gitarrenmelodie zu überzeugen. Allerdings hat sich hier auch der Fehlerteufel eingeschlichen: Dem Tonunterbrecher und plötzlichen Tempoanstieg entnehme ich, dass das Ganze wohl in einer zweiten Nummer münden sollte, die dann allerdings schon nach kurzer Zeit ausgeblendet wird.
So fährt die Chose in den übrigen Akten fort. Mal wird annehmlich geblastet, mal kommen ordentliche Gitarrenbögen wie in 'Akt 08' zum Vorschein, mal wirkt das Ganze aber auch unheimlich uninspiriert, in die Länge gezogen und nur halbfertig produziert. Im letzten Akt wechseln sich dann ruhigere Gitarren, Doublebass und Keyboardeinlagen ab, womit man gar nicht mehr gerechnet hätte. Die beiden Hidden Tracks klingen dafür wieder, als wenn einer beim Abmischen mächtig Mist gebaut hätte. Zu guter Letzt rundet Bornyhake seinen "Anti Human Black Metal" im Booklet mit einer Standartaussage wie "Wir sind nichts - das Leben ist eine Form des Leidens" ab. Das Einzige, was im Beipackheftchen zu finden ist.
Alles in allem klingt mir "II" zu sehr hingerotzt. Zufällig weiß ich, dass so derbe Kost sicherlich den Geschmack von ENDSTILLE-Schlagzeuger Mayhemic Destructor trifft. Aber meinen wirklich nur stellenweise. Zum nächsten Jubiläum wünsch ich mir dann doch was Ausgereifteres.
Anspieltipps: Akt 01, Akt 08, Akt 09
- Redakteur:
- Carsten Praeg