BORN FROM PAIN - Dance With The Devil
Mehr über Born From Pain
- Genre:
- Hardcore
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- BDHW / Soulfood
- Release:
- 27.11.2014
- As Above, So Below
- Cause And Effect
- Eye In The Sky
- Truth Of The Streets
- Chokehold
- Lone Wolf
- Dance With The Devil
- Roots
- Bleed The Poison
- Stand Free
- Nomad
- 12
Die den Hardcore leben.
Huch, die neue Band des Herrn Jack Letten? So mit Bart... der Sänger hier...? Nachdem ich zweimal hinsehen musste und eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Kieler Ursand nicht von der tätowierten Hand zu weisen ist, wird fix recherchiert und sich schnell erinnert: BORN FROM PAIN - das sind vier Herren mit festem Bezug zur Stadt Essen, also einer Gegend, die ja im Vergleich zu anderen Ecken Deutschlands so einiges einstecken musste. Und auch konnte. Die Band hatte aber auch immer einen festen personellen Bezug zu den Niederlanden, denn einige Bandmitglieder kommen eben auch aus unserem Nachbarland. Oftmals ist auch zu lesen, dass das hier eine holländische Band ist. Ist ja eigentlich auch egal. Denn die Mucke stimmt.
Der frühere Metalcore ist auch wegen des Sängerwechsels einem recht rein gespielten und vor allem gelebten Hardcore gewichen. Die thematische Basis der Band aber war schon immer das enge Zusammenleben in zugesiedelten Flächen voller Menschen mit all ihren Problemen, Auseinandersetzungen und Irrsinn. In den urbanen Tiegeln und versiegelten Betonflächen wuchsen schon immer die besten, weil konsequentesten HC-Kollektive. Angefressen vom Irrsinn, der Sattheit und der Schauspielerei in der direkten Umwelt und auch von den ganz großen Ungerechtigkeiten, wissen diese vier mittelalten Männer ihre Wut und die Lust zu schätzen, alles das mal herauszulassen. Das verpacken sie in einem neuen Album und damit einem Dutzend neuer Stücke - inklusive eines ver-metalten 'Hotel California'-Motivs – die sich einem derb in die Hüfte rammen. Allesamt im mittleren Tempo gespielt, werden die Kanonaden immer wieder standesgemäß von Sprechsamples durchschnitten. Dann folgt festes Riff auf Riff, eines wie das nächste gut bis sehr gut eingepasst in eine druckvolle Produktion, die sich mit auch mal Zeit für melodiöse Ausflüge nimmt. 'Truth Of The Streets' ist so ein Stampfer, der ganz schnell die Kniebeuge beugt und sich nicht nur mit einem durchgezogenen Riff begnügt. Es gibt zudem eine ausgesprochen ausgeprägte Bühnenpräsenz, die sich sehr gut in den Mitschnitten auf dem Impericon-Festival von 2012 zeigt. Ich gleite hiermit zum vielleicht zehnten Male durch dieses zwar konventionelle, aber deshalb eben auch gute Hardcore-Album, das von Durchlauf zu Durchlauf immer mehr anwächst.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben