BOWIE, DAVID - A Reality Tour - Rolling Stone Edition (DVD)
Mehr über Bowie, David
- Genre:
- Rock / Pop
- Label:
- Sony
- Release:
- 24.02.2012
- Rebel Rebel
- New Killer Star
- Reality
- Fame
- Cactus
- Sister Midnight
- Afraid
- All The Young Dudes
- Be My Wife
- The Loneliest Guy
- The Man Who Sold The World
- Fantastic Voyage
- Hello Spaceboy
- Sunday
- Under Pressure
- Life On Mars?
- Battle For Britain (The Letter)
- Ashes To Ashes
- The Motel
- Loving The Alien
- Never Get Old
- Changes
- I'm Afraid Of Americans
- 'Heroes'
- Bring Me The Disco King
- Slip Away
- Heathen (The Rays)
- Five Years
- Hang On To Yourself
- Ziggy Stardust
Beeindruckendes Live-Dokument einer Ikone.
Hätte David Bowie an jenen beiden Novemberabenden 2003 gewusst, dass die "Reality"-Tour gleichzeitig auch seine letzte Gastspielreise durch die Hallen dieser Welt sein würde, hätte er seinem Publikum wohl nicht versprochen, schon bald wieder nach Dublin zurückzukehren - zumindest nicht als Bühnenakteur. Doch der Live-Zug machte nur wenige Wochen später eine radikale Bremse, als Bowie einen Herzinfarkt erlitt und das Thema Bühne für immer aus seinen Gedanken verschwinden musste. Blickt man nun auf die zugehörige DVD, muss man wenigstens konstatieren, dass sich der wandlungsfähige, oft aber auch kritisierte Künstler würdig von seinem Publikum verabschiedet hat. Die Shows aus Dublin, die bereits vor geraumer Zeit veröffentlicht wurden, nun aber im Rahmen einer DVD-Serie des Rolling Stone Magazins neu aufgelegt werden, präsentieren in erster Linie den Musiker und Menschen Bowie und nicht den extrovertierten Showmenschen, der sich hinter einer Kostümparade versteckt, um hier und dort sicherlich auch einige persönliche Seiten zu verstecken - und das gefällt, denn es ist die Seite, mit der Bowie als Musiker immer am glaubwürdigsten und ehrlichsten wirkte.
Das Programm ist derweil sehr vielschichtig und repräsentiert alle Schaffensphasen in der mehrere Dekaden umfassenden Karriere des Herren Bowie. Erstaunlich ist dabei, wie gut sich die seinerzeit aktuelleren Songs mit Klassikern wie 'Ziggy Stardust' und 'I'm Afraid Of Americans' vertragen, ohne dass das Konzert dabei eine disharmonische Neigung nimmt. Auch das QUEEN-Cover 'Under Pressure', das er damals als Tribut an den verstorbenen Freddie Mercury aufgenommen hatte, fügt sich nahtlos ins Programm ein und stellt einen von vielen Höhepunkten dar.
Überhaupt ist die Performance beeindruckend, nicht zuletzt, weil der Sänger in bestechend guter Form ist und zudem eine Begleitband in der Hinterhand hat, die nicht nur ihr Handwerk, sondern auch das Showereignis versteht. Hier ist alles perfekt aufeinander eingespielt, sodass Bowie selber gar nicht mehr viel Mühe hat, die Steilvorlagen anzunehmen und zu verwerten. Wenn nach 30(!) Songs und mehr als zwei Stunden der Vorhang fällt, sind nicht nur die Zuschauer in der Halle zufrieden, sondern auch der etwas kritische Mensch vorm heimischen TV-Gerät. Ja, das war musikalisch, künstlerisch und auch persönlich sehr stark, was die Legende hier vorgetragen hat, sodass die Frage, ob "A Reality Tour" zu empfehlen ist, sich konsequent erübrigt. Lediglich Besitzer der ursprünglichen Fassung müssen sich nicht mehr genötigt fühlen, erneut zuzuschlagen, weil kein weiteres Bonusmaterial hinzugefügt wurde. Ansonsten tut sich jeder Liebhaber standesgemäßer, teils auch experimenteller Rockmusik einen großen Gefallen, sich dieses Event zu geben.
- Redakteur:
- Björn Backes