BOWIE, DAVID - The Next Day (Deluxe Edition)
Mehr über Bowie, David
- Genre:
- Alternative Rock / Pop-Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Sony Music
- Release:
- 08.03.2013
- The Next Day
- Dirthy Boys
- The Stars (Are Out Tonight)
- Love Is Lost
- Where Are We Now?
- Valentine's Day
- If You Can See Me
- I'd Rather Be High
- Boss Of Me
- Dancing Out In Space
- How Does The Grass Grow?
- (You Will) Set The World On Fire
- You Feel So Lonely You Could Die
- Heat
- So She
- Plan
- I'll Take You There
DAVID BOWIE covert sich selbst. Irgendwie zumindest.
Lange war es still gewesen um den Musiker und Künstler DAVID BOWIE. Ein Herzinfarkt hatte ihn 2004 auf seiner Tour aus der Bahn geworfen. Doch so richtig konnte er wohl das Musizieren nicht lassen und hat mit "The Next Day" sein 30. Studioalbum herausgebracht. Das Cover jedoch kommt einen gleich so bekannt vor? Richtig, man hat einfach das von "Heroes" genommen, den Schriftzug durchgestrichen und über sein Gesicht ein weißes Viereck gelegt. Also wird das hier optisch und musikalisch ein Aufguss alter Sachen und Mr. Bowie aalt sich im Glanze vergangener Erfolge?
Nein, so schlimm wird es doch nicht, wie man auf den ersten Blick vermuten könnte. Manchmal trügt eben der Schein, oder wie hier das Cover. Bowie erfindet sich weder neu noch unternimmt er großartige Experimente. Wenn man der Platte ein paar Durchläufe Gehör geschenkt hat, wird einem bewusst, dass es vielmehr ein Streifzug durch sein musikalisches Schaffen ist. Damit vermischen sich die unterschiedlichsten Musikrichtungen auf diesem Werk und geben ihm eine besondere Note. DAVID BOWIE besinnt sich vielmehr auf seine Stärken und kreiert daraus neue Songs, ohne sich selber zu kopieren. Man kann es auch als Hommage an sein eigenes Lebenswerk verstehen. Daher kommt einem hier und da eine Melodie irgendwie bekannt vor, aber so richtig nach einem anderen Song von ihm klingt es auch nicht direkt. Das hat er clever gemacht!
Zu seinem 66. Geburtstag erschien im Vorfeld 'Where Are We Now' als Single. Eine sehr gefühlvolle Ballade, die an seine Zeit in Berlin erinnert, als er da wohnte. Da hätte man im Vorfeld vermuten können, "The Next Day" wird zur wehmütigen Rückblende eines alternden Künstlers. Doch wieder weit gefehlt. Bowie kann auch erfrischend daher kommen. Doch aller Heiterkeit zum Trotz entfaltet sich das komplette Album nicht sofort in seiner ganzen Größe. Auf den ersten Blick bleibt vieles unklar und nur wenig im Kopf hängen. Die bekannte Sperrigkeit mag einer der Gründe sein. Auch kristallisiert sich kein wirklicher Ohrwurm heraus, mit dem man das Werk sofort in Verbindung bringt.
Doch so nach und nach zünden die Songs und jeder ist auf seine Weise gut gemacht. Während 'The Next Day' heiter-beschwingt das Album eröffnet, wird es bei 'Dirty Boys' melancholischer. Der dominierende Saxofoneinsatz tut sein Übriges dazu. 'The Stars (Are Out Tonight)' ist ein tolles Beispiel, wie es Bowie immer wieder schafft ernste Themen in ein leichtes Musikgewand zu packen, denn es geht um das Älterwerden und diese Thematik zieht sich wie ein roter Faden durch das Werk. Man könnte jetzt über jedes Stück stundenlang sinnieren, zu unterschiedlich sind sie doch in ihrem Charakter. Der Herr mag es mal poppig und auch mal rockig, wie bei '(You Will) Set The World On Fire. Auch der Wave kommt bei 'Dancing Of Space' nicht zu kurz. Mit 'Heat' folgt das reguläre Ende und der Musiker greift noch einmal in die Melancholie-Trickkiste. Eine tolle Nummer die durch einen wehklagenden Sänger, gepaart mit Streicher-Einlagen brilliert. Und Bowie bringt es selber auf den Punkt: "But I Am A Seer, I Am A Liar." Das kann man mal so unkommentiert im Raum stehen lassen.
Auf der "Deluxe Edition" befinden sich drei weitere Songs, die durchaus auch zu "The Next Day" passen. Warum man aber hier wieder Extrawürste fährt versteht wohl keiner. Da sich die regluäre Version von dieser hier preislich kaum unterscheidet, kann man bedenkenlos zu diesem Modell raten. Dafür gibt es schließlich mit 'Plan' eine tolle und eindringliche Instrumental-Nummer.
Anspieltipps: Dirthy Boys, Where Are We Now, Dancing Out In Space, (You Will) Set The World On Fire
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Swen Reuter