BRAIN DRILL - Quantum Catastrophe
Mehr über Brain Drill
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Metal Blade Records
- Release:
- 07.05.2010
- Obliteration Untold
- Beyond Bludgeoned
- Awaiting Imminent Destruction
- Nemesis Of Neglect
- Entity Of Extinction
- Mercy To None
- Monumental Failure
- Quantum Catastrophe
Extremster Death Metal, der nichts für Zartbesaitete ist, und ein Synapsen-Hiroshima hervorrufen könnte.<br />
Mit dem Debütalbum "Apocalyptic Feasting" (2008) legte das bis dato völlig unbekannte Quartett BRAIN DRILL mit Saiten-As Dylan Ruskin und dem wahnsinnigen Fellgerber Marco Pitruzzella in seinen Reihen ein technisch äußerst beeindruckendes und sehr brutales Death-Metal-Scheibchen vor. Kurz nach der Veröffentlichung des Werkes kam jedoch mächtig Sand ins Getriebe. Zwischendrin war Dylan Ruskin allein und die Band sogar aufgelöst. Später kehrte Sänger Steve Rahtjen zurück und mit Ron Casey am Schlagzeug und Ivan Munguia an der Bassgitarre konnten kürzlich ausgezeichnete neue Leute gefunden werden, um noch schnellere und extremere musikalischen Visionen des Bandleaders Ruskin fortzusetzen.
Meine Kollege Hagen Kempf tätigte die Aussage, dass BRAIN DRILL mit ihrer Musik ein regelrechtes "Synapsen-Hiroshima" heraufbeschwören. Und diese Wortneuschöpfung – danke, Hagen! - kommt der Sache sehr nahe. Im Vergleich zum Debütalbum "Apocalyptic Feasting" hat sich musikalisch nur marginal etwas verändert, was sicherlich darauf zurückzuführen ist, dass Gitarrist Dylan Ruskin für nahezu alle Kompositionen verantwortlich zeichnet. Es regiert höchst technischer Death Metal mit leicht grindigem Einschlag, der von derben Vocals und einer permanenten Hektik geprägt ist.
Unverkennbar bei BRAIN DRILL ist vor allem die Gitarrenarbeit von Bandkopf Dylan Ruskin, der mit unzähligen Tönen pro Minute alles in Grund und Boden frickelt und pro Konzert sicherlich mehrere Gitarrensaiten in die Knie zwingt. Wie bereits beim Debüt ist auch hier das zweitplatzierte Stück in der Tracklist das wohl am ehesten als prägnant zu bezeichnende. 'Beyond Bludgeoned' hat nämlich in der Mitte ein wunderbar melodisches Gitarrensolo zu bieten, das erahnen lässt, wie BRAIN DRILL klingen könnten, wenn sie variabler beim Songwriting agierten. Dylan Ruskin spielt hier kurze Zeit sehr gefühlvoll, obgleich die Nummer ansonsten mit extremsten Hyperblasts und einem regelrechten Inferno am Ende für blutende Ohren sorgt. Neoklassisch inspirierte Flitzefinger-Passagen wie bei 'Mercy To None' oder dem beeindruckenden Titeltrack ''Quantum Catastrophe' klingen sehr lecker, doch leider lenkt Dylan Ruskin meist sein Augenmerk auf abnorm schnelles Saiten-Gewichse.
So beeindruckend ich auch "Quantum Catastrophe" im Hinblick auf die technische Frickelei und die Brutalität empfinde, so sehr befürchte ich, dass BRAIN DRILL sich leider schon jetzt in einer musikalischen Sackgasse befinden. "Wichtig ist, was hinten rauskommt", das wusste schon unser Altkanzler Kohl. Und das sind bei BRAIN DRILL eben Songs, die spielerisch zwar extremst klingen, aber bei einer derartigen Häufung von Frickel-Soli und nahezu permaneten Geschwindigkeits-Orgien zu einer Abstumpfung führen, die den Hörgenuss schmälert. Beim nächsten Mal sollte die Band ihr Hauptaugenmerk auf den Punkt Abwechslung lenken, denn jegliche musikalische Extreme haben BRAIN DRILL schon lange ausgeschöpft.
Applaus gibt es von meiner Seite außer für das beeindruckende technische Können für das überragende Zombie-Artwork aus der Feder von Pär Olofsson (u.a. IMMORTAL, IMMOLATION, ANNOTATIONS OF AN AUTOPSY) sowie die transparente und kraftvolle Produktion. In der Endabrechnung ergibt das knappe 7,5 Punkte und eine Empfehlung zum Antesten für alle Fans von VITAL REMAINS, VILE und ORIGIN.
Anspieltipps: Beyond Bludgeoned, Quantum Catastrophe, Mercy To None
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Martin Loga