BRAINSORE - The Grip Of The Naked Mind
Mehr über Brainsore
- Genre:
- Grindcore / Death Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Time To Kill Records
- Release:
- 02.08.2024
- The Stinking Sinister
- Sons Of Seznec
- Harvest Red
- In Life Is Coils
- The Mangrove Diaries
- The Amen Corner
- When Hunger Saves
- Mount Ashes
- The Harder We Fall
- Shrieks From Above
- Adult Male
- Beyond Recognition
Abwechslungsreiches Gegrinde im rumpeligen Klanggewand.
Schade, dass die italienischen Death-Grinder, die sich unter dem Namen BRAINSORE zusammengeschlossen haben, ihrem Debütalbum nicht einen etwas transparenteren Sound verliehen haben. "The Grip Of The Naked Mind" bietet nämlich alles, was Freunde ungepflegter Brutalo-Hochgeschwindigkeitsabfahrten zu schätzen wissen: nicht nur zwölf angenehm kompakt gehaltene Songs mit jeweiliger Spieldauer von durchschnittlich zwei Minuten, nicht nur das erwartete auf-die-Fresse-Geknüppel, sondern ein anständiges Maß an Abwechslung und Spielwitz, wie ich es seit "The Great Destroyer" von GADGET aus dem Jahr 2016 nicht mehr gehört habe. Unterm Strich haben die Schweden ihren südeuropäischen Kollegen nur das bessere Klanggewand voraus.
Die Eröffnung mit 'The Stinking Sinister' fällt ganz genrekonform als speedige Prügelattacke aus, die in den anderthalb Minuten ihres Daseins aber bereits eine breite Palette an Riff- und Schlagzeugsalven liefert und durch feine Tempovariationen glänzt. Anschließend beginnt man bei 'Sons Of Seznec' mit kontrastierend verschleppten Grooves, ehe schnelles Geblaste die Szenerie betritt, das wiederum von headbangtauglichen Rhythmen abgelöst wird. Dieses Wechselspiel wiederholt sich bis zum abrupten Übergang zum punkigen 'Harvest Red', das sich wiederum über mehrere Tempowechsel hin zu einem beinahe eingängigen Groove-Part hinarbeitet.
In diesem Stile geht es weiter. NAPALM DEATH und altes BOLT THROWER-Material werden herangezogen, garniert mit dem Selbstanspruch, in kürzester Zeit immer wieder Wendungen herbeizuführen und das durchaus anspruchsvolle Gemetzel mit feinen metallischen Riffs zu versehen. Mit 'The Amen Corner' gibt es klassisch-eindimensionales Futter aus der alten Grindcore-Tradition; 'When Hunger Saves' pflügt in Sludge-Gefilden und wurde mit psychopathischem Gelächter versehen; 'Beyond Recognition' markiert mit coolen Riffs und High-Speed-Gedresche den Abschluss, rechtzeitig, bevor Ermüdungserscheinungen auftreten könnten.
"The Grip Of The Naked Mind" ist eine nicht untypische Death-Grind-Angelegenheit mit gelegentlichen Ausflügen in schwerere metallische Gefilde, abwechslungsreich und kurzweilig genug, um keine Langeweile aufkommen zu lassen. Etwas mehr Transparenz beim Sound wäre zwar wünschenswert gewesen, sollte aber kein allzu großes Hindernis beim Genuss dieser Prügeleinlage sein.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Timon Krause