BROCKEN MOON - Das Märchen vom Schnee
Mehr über Brocken Moon
- Genre:
- Black Metal
- Label:
- Northern Silence Productions / Twilight
- Release:
- 02.05.2008
- Part I
- Part II
- Part III
- Part IV
- Part V
- Part VI
BROCKEN MOON haben es schon nicht leicht. Da spielen sich Grim und Humanhater seit Ende der 90er den Arsch auf und bekommen nach Jahren der Plackerei auch endlich einen Plattenvertrag, nur um wenig später als NSBM-Band dazustehen. Dumm gelaufen? Auf jeden Fall, denn wenn man bei einem einschlägig bekannten Label seine Zelte aufstellt, muss man sich nicht wundern, wenn man in eine bestimmte Ecke gedrängt wird. Ihr Debütalbum "Mondfinsternis" ging somit fast unter. Doch BROCKEN MOON haben daraus gelernt und veröffentlichen die neue Scheibe "Das Märchen vom Schnee" via Northern Silence. Also ab dafür:
Kreativität fängt schon beim Namen an. "Das Märchen vom Schnee" klingt zwar ganz nett, kann aber die fehlenden Songtitel nur schwer kompensieren. 'Part I' bis 'Part VI' kommt superwichtig rüber und entpuppt sich doch als pseudointellektueller Dünnschiss. 'Part I' rast mit dumpfem und gleichförmigem Black-Metal-Geholze in den Märchenwald. Eine "furchteinflößende" Stimme, akustische Gitarren und erneutes Geboller folgen. Klingt aufregend? Nein! Vor allem die Drums sorgen für Ohrenschmerzen. Mein rostiger Rasenmäher sorgt für bessere Stimmung unter den Nachbarn als diese Schießbude. Doch das Elend geht weiter. 'Part II' liefert Gekrächze, dass jedem bösen Wolf die Lust an Rotkäppchen vergeht. Highlight von 'Part III' ist ein Keyboardeinsatz, der so künstlich und aufgesetzt wirkt wie Dornrösschen bei den drei kleinen Schweinchen. Gott, die Zeit ist reif für einen neue Sinnflut.
Was BROCKEN MOON hier abliefern, reicht von unterer Durchschnitt bis "Baut bitte wieder mehr Kirchen". Lieber Gott, hilf, Satans Ausgeburten haben auch schon bessere Jahrgänge hinter sich gehabt. Für alle, die auf schlechten Sound, krächzenden Gesang, der einer vergewaltigten Eule nahekommt, und null Atmosphäre setzen, könnte "Das Märchen vom Schnee" zum echten Highlight werden. Was zunächst stur und konsequent beginnt, endet mit 20 Minuten reiner Verzweiflung ('Part VI'). Ist den Jungs nichts mehr eingefallen oder was soll das? In Endlosschleife eine Totgeburt am Leben zu erhalten, ist Quälerei. Wer noch Geld übrig hat, sollte es lieber der Kirche spenden als es in dieses "Werk" zu stecken.
- Redakteur:
- Enrico Ahlig