BRODEQUIN - Festival Of Death
Mehr über Brodequin
- Genre:
- Death Metal/Grindcore
- Label:
- Unmatched Brutality
- Mazzetello
- Judas Cradle
- Trial By Ordeal
- Torches Of Nero
- Vivium Excoriari
- Lake Of The Dead
- Blood Of The Martyr
- Gilles De Rais
- Flow Of Maggots
- Bronze Bowl
- Auto De Fa
Mal ehrlich, nervt es euch nicht auch manchmal, wenn ihr Kritiken aus dem Death Metal-Bereich lest und der Schreiber sich mehr auf die technischen Fähigkeiten als auf die Musik konzentriert und wegen jedem abgedrehten Gitarrensolo auf seine Tastatur abspritzt, weil ja XY eh der geilste Gitarrist unter der Sonne ist?
Gut, ich ziehe mir auch gerne mal technischen Death Metal rein, aber was nützen all die Fähigkeiten, wenn dabei die Musik fast zur Nebensache verkommt?
Und außerdem braucht man im Death Metal/Grindcore eh nicht unbedingt große technische Fähigkeiten, um ein ordentliches Brett rauszuhauen, Bands wie die abartig geilen HAEMORRHAGE oder MORTICIAN sind da der beste Beweis.
Und auch BRODEQUIN können eigentlich wirklich gar nichts, na gut, der Drummer ballert Animal-mäßig (Muppet Show, you know...) sein Kit in Grund und Boden, ansonsten sucht man auf "Festival Of Death" technischen Anspruch oder komplexes Songwriting vergebens.
Das ist aber auch völlig egal, da dieses Massaker auch so unbarmherzig knallt. Vor allem die wild ballernde Snare bei den Blastparts dürfte dem einen oder anderen den letzten Nerv rauben und die Band tritt das Geschwindigkeitspedal häufig bis zum Anschlag durch.
Dabei wirken die Songs aber nie wirklich langweilig oder eintönig (gut, wer nur oberflächlich hinhört, wird das natürlich eintönig finden...), da BRODEQUIN zum einen eine ganze Latte an simplen, gut abgehenden Riffs am Start haben und zum anderen genau wissen, wann man mal das Tempo rausnehmen muss, um mit fies-räudigen Midtempo oder straighten Uptempoparts für die nötige Abwechslung zu sorgen. Man höre z.B. nur mal das völlig geniale Break bei "Vivium Excorari", das den Track zu einem sicken Kracher allererster Güte macht.
Und der Midtempo-Mittelteil bei "Trial By Ordeal" kommt genauso geil. Aber BRODEQUIN lockern eigentlich jeden Song mit diesen kurzen, nackenbrechenden Riffs und gebremsteren Parts auf, obwohl natürlich Tracks wie "Mazzetello", "Lake Of The Dead" oder "Gilles De Rais" in erster Linie im ICE-Tempo alles wegblasten.
Gut, Hymnen für die Ewigkeit wird man auf "Festival Of Death" nicht unbedingt finden, obwohl z.B. "Trial By Ordeal" schon einen hohen Wiedererkennungswert besitzt, aber hier knallt wirklich jeder Song auf einem verdammt hohen Niveau. Und dass die Jungs trotz ihrer Metzelorgien auch Sinn für Humor haben, beweist der Abschlusstrack, bei dem nach einer kurzen Phase der Stille plötzlich Countrymucke ertönt, bevor die allerletzte Death-Grind-Orgie das Massaker beendet.
Noch ein Wort zur Produktion: Natürlich klingt die Scheibe richtig schön räudig, die alles wegballernde Snare wurde ja schon erwähnt und auch sonst klingt hier nichts sauber, glattpoliert oder High End-mäßig. Trotzdem passt die keineswegs lasche oder gar schlechte Produktion perfekt zur Band und zur CD.
Hier passt also alles, so dass jeder, der auf brutalen, eingängigen, schädelspaltenden Death Metal/Grindcore steht, dieses Schmuckstück einfach in seine Sammlung einreihen muss, so höllisch geil ballern sich BRODEQUIN durch ihr Album und damit direkt in die Spitze der Death/Grind-Bewegung!
Anspieltipps: Vivium Excorari, Trial By Ordeal, Gilles De Rais, Lake Of The Dead
- Redakteur:
- Herbert Chwalek