BRONCO - Bronco
Mehr über Bronco
- Genre:
- Sludge / Doom
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Magnetic Eye Records
- Release:
- 28.02.2025
- Scourge Descent
- Ride Eternal
- Light Of God
- Night The Lights Went Out In Georgia
- Legion
- Fades All
- Damnation
- T.O.N.S.
Brachialgewalt mit Hindernissen.
Bei BRONCO sieht von Anfang an alles danach aus, als würden die Herrschaften aus North Carolina einen klassischen Sludge-Abriss vorbereiten, der sich mit den gewohnt zähflüssigen Brachialriffs dann auch mehr als nur andeutet. Nummern wie 'Scourge Descent' und 'Ride Eternal' beantworten dann auch alle noch ausstehenden Fragen mit einer doomigen Brutalo-Attitüde, die jedoch auch nicht darüber hinwegtäuschen kann, dass Vielseitigkeit offenkundig nicht die größte Stärke der Amis ist. Zumindest ist der Auftakt des gleichnamigen Debüts doch recht konservativ gestaltet, kann aber eben auch keine echte Spannung erzeugen, weil sich BRONCO viel zu stark selbst limitiert.
Dass sich dies noch einmal ändern würde, war daher auch nicht zu erwarten, ist aber glücklicherweise ab Mitte des Albums dauerhafte Realität, denn mit einem Mal haben die Musiker die passenden Argumente, um ihren Songs wesentlich mehr Leben einzuhauchen und sie deutlich variabler zu gestalten. Das schmutzige und extrem coole 'Night The Lights Went Out In Georgia' macht hier einen richtig starken Auftakt, und auch das darauffolgende 'Legion' mit seiner Mischung aus BLACK SABBATH-Attitüde und modernem Doom Metal macht ordentlich Laune, weil die Entschlossenheit der Truppe hier viel eher zu spüren ist als noch in den ersten beiden Stücken. In der Folge sorgt BRONCO dafür, dass kein weiterer Raum für vermeintliche Eintagsfliegen bleibt und bindet die rockigen Grooves der vorangegangenen Stücke viel besser in die Songs ein. 'Fades All' und 'T.O.N.S' übernehmen zwar wieder die anfängliche Brachialität, jedoch in einem viel weiter gestreckten Korsett, in dem wesentlich mehr drin ist als der manchmal doch Sludge-übliche Tunnelblick. Da auch die Performance von einer ganz anderen Qualität ist und grundsätzlich alles viel ambitionierter wirkt, kann man die ersten beiden Stücke von "Bronco" lediglich als Aufwärmphase betrachten, die offenbar nötig war, um die Jungs erst so richtig in Fahrt zu bringen.
Rundum überzeugen kann die erste Platte daher noch nicht, gibt aber vor allem in der zweiten Hälfte Aufschluss darüber, dass BRONCO in dieser Szene gewaltig mitmischen kann, wenn die Band auf Betriebstemperatur ist. Daher ist ein Lauschangriff trotz allem obligatorisch!
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes