BROTHERS OF METAL - Fimbulvinter
Auch im Soundcheck: Soundcheck 11/24
Mehr über Brothers Of Metal
- Genre:
- Symphonic Power Metal
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- AFM Records
- Release:
- 01.11.2024
- Sowilo
- Flight Of The Ravens
- Giantslayer
- Heart Of Stone
- Rivers Of Gold
- Blood Red Sky
- Ratatosk
- Chasing Light
- Heavy Metal Viking
- The Other Son Of Odin
- Berserkir
- Nanna's Fate
- Fimbulvinter
Die Schwester und ihre Brüder verzaubern erneut mit göttlichen Geschichten.
Schon das Debütalbum "Prophecy Of Ragnarök" von 2017 hat mich ziemlich beeindruckt, ebenso die "Emblas Saga" von 2020 (hier auch die Hommage von Stefan Rosenthal). Deshalb war ich natürlich sehr gespannt, was mich mit dem dritten Album "Fimbulvinter" erwarten würde. Der Clip zu 'Berserkir', der schon 2022 herauskam, weckte schon eine gewisse Vorfreude, die mit 'Heavy Metal Viking' noch weiter geschürt wurde. Die beiden Stücke hörten sich schon einmal gut an. Um es schon einmal vorwegzunehmen: Ich wurde nicht enttäuscht!
Wie der Titel schon erahnen lässt, geht es um nordische Mythologie. Der Fimbulwinter dauerte drei Jahre, ohne jeglichen Sommer, nur mit Schnee, Frost und eisigen Stürmen. Er soll eine der Katastrophen gewesen sein, die den Untergang der Götter, Ragnarök, eingeleitet hat. Genau dieser Song beendet grandios das Album, ein entsprechend "eisiges" Video gibt es dazu auch.
Aber fangen wir doch von vorne an. Den Anfang macht das rasante 'Sowilo', bei dem wir sofort die Stimmgewalt der Sister Ylva bewundern dürfen und der bei mir direkt die erste Gänsehaut auslöst. Sowilo bezeichnet übrigens eine altnordische Rune und bedeutet Sonne. Nicht weniger rasant geht es mit 'Flight Of The Ravens' weiter, das mit hymnischen Chören und einem wahnsinns Drumming begeistert. In dieselbe Richtung, eher sogar noch etwas härter, führt 'Giantslayer', bei dem der dreifach-Gesang so richtig in die Vollen geht.
Rauen Gesang von Joakim und / oder Mats gibt es bei 'Heart Of Stone' auf die Ohren, gepaart mit eingängigem Refrain. Der Song erinnert mich stark an SABATON oder auch HAMMERFALL. Ein richtiger Mitgröler, der live vermutlich total abgeht. Etwas Ruhe kehrt mit 'Rivers Of Gold' ein, das mit Akustikgitarre startet und wieder den tollen Gesang von Ylva herausstellt, der mich sehr an CANDICE NIGHT erinnert. Ich sehe förmlich die ganze Bande vor mir an einem Tisch sitzen und ihre Methörner erheben, während sie der Geschichte lauscht, die Ylva erzählt. Ähnlich gelagert ist das folkloristisch angehauchte 'Blood Red Sky', das auf den bevorstehenden Kampf vorbereiten soll. Auch hier wieder toller Chorgesang, der direkt ein weiteres Mal für Gänsehaut sorgt.
Flotter und eingängig geht es wieder bei 'Ratatosk' zur Sache. Ratatosk gehört ebenfall zur nordischen Mythologie und ist das Eichhörnchen, das Nachrichten zwischen dem Adler in der Krone und dem Drachen Nidhöggr am Fuße von Yggdrasil, dem Weltenbaum, übermittelt. Man hat das herumflitzende Tierchen buchstäblich vor Augen. Das folgende, eingängige 'Chasing Light' geht gut ins Ohr und richtet das Augenmerk wieder auf Ylvas Gesang.
Wer sich auch über den Humor der Band amüsieren will, dem sei das göttliche Video zu 'Heavy Metal Viking' wärmstens ans Herz gelegt. 80er Glam-Rock vom Feinsten! Das knackige 'The Other Son Of Odin' punktet mit Gitarrenriffs, während uns rasantes Drumming auf das eher düstere 'Berserkir' einstimmt. Dazu der raue Gesang zusammen mit Ylvas heller Stimme – einfach großartig! Die fetteste Gänsehaut hat mir jedoch die traumhafte Ballade 'Nanna's Fate' beschert. Auch hier geht es wieder um nordische Mythologie, denn Nanna ist eine nordische Göttin und die Frau von Baldur. Als der stirbt, stirbt auch sie an gebrochenem Herzen und wird zusammen mit Baldur verbrannt. So sind die beiden im Jenseits wieder vereint. Einfach wunderschön dargeboten von Ylva. Damit sind wir beim anfangs schon erwähnten 'Fimbulvinter' und somit am Ender der Platte angekommen.
Was soll ich sagen? Die Schwester und ihre Brüder haben mich auch mit Platte Nummer drei voll überzeugt. Ylvas wandelbare Stimme kommt diesmal fast noch besser zur Geltung, aber auch die Chor-, Duett- oder Triogesänge sind hervorragend ausgearbeitet. Die Produktion lässt ebenfalls keine Wünsche offen, das tolle Cover wurde wieder von Peter Sallai gestaltet.
Wer wie ich nordische Mythologie mag, der wird auch von diesem Album wieder begeistert sein. Wer eingängige Melodien, tolle Gesangsparts und generell Power Metal mag, den wird dieses Album auch erfreuen. Ebenso denjenigen, die schon die beiden ersten Alben mochten. Also, lasst uns gemeinsam dem "Fimbulvinter" trotzen und die Methörner erheben – Skål!
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Hannelore Hämmer