BROTHERS OF METAL - Prophecy Of Ragnarök
Mehr über Brothers Of Metal
- Genre:
- Power Metal
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- AFM Records (Soulfood)
- Release:
- 16.11.2018
- Death Of The God Of Light
- Son Of Odin
- Prophecy Of Ragnarök
- Defenders Of Valhalla
- Concerning Norns
- Yggdrasil
- Tyr
- Siblings Of Metal
- Gods Of War
- Freya
- The Mead Song
- Sleipnir
- Fire Blood And Steel
- We Believe In Metal
Sieben "Brothers of Metal" denen eine "Sister of Metal" als "Stimme der Walküren" ganz schön einheizt.
Normalerweise lese ich mir die Promotexte durch und denke mir "Schauen wir mal, was davon so zutrifft." Diesmal setzt sich ein breites Grinsen in meinem Gesicht fest und deshalb möchte ich wenigstens einen kleinen, gekürzten Teil des Textes mit dem geneigten Leser teilen: "Die BROTHERS OF METAL sind acht mächtige Wikinger-Krieger aus dem glorreichen Königreich Falun, hoch oben im Norden. Die gewaltige Stadt Falun selbst ist in dunklen, ehernen Wäldern gelegen und nur dort leben die einzig wahren "true metal warriors". Nachdem sie durch viele Reiche gezogen waren, um die Guten vor dem Bösen zu schützen, hatten sie das Bedürfnis nach Met und Unterhaltung. Das Met war lecker (stammte es doch aus dem Euter der Ziege Heidrun), aber die Musik war grottenschlecht. Und so holten sich die Krieger, was es an Musikinstrumenten so gab, begannen zu spielen und schufen ihren ersten Song: 'Son Of Odin', gewidmet dem mächtigsten Gott, den sie kannten."
Zuerst war ich zugegebermaßen skeptisch, besonders, als ich das etwas gewöhnungsbedürftige Outfit der Truppe gesehen habe: Kriegsbemalung, Leder und Felle (kommen da etwa Erinnerungen an peinliche Fellhöschen hoch?). Versöhnt hat mich alleredings sofort wieder das ansprechende CD-Cover: Es zeigt einen gewaltigen, zornigen Gott, der im orangefarbenen Feuerschein mit Blitz und Donner aus der Erde hervorbricht, im Vordergrund winzige Gestalten, die offensichtlich versuchen, ihn aufzuhalten. Und die Musik? Daran werden sich, wie so oft, die Geister scheiden. Mich hat die Platte jedenfalls voll überzeugt, allerdings liebe ich auch die nordischen Göttergeschichten, genauso wie die Musik verschiedener anderen Bands, deren mehr oder weniger ruhmreiche Geschichten diverser Götter immer mal wieder auf meinem Plattenteller rotieren.
Auch bei den BROTHERS OF METAL werden altbekannte Klischees bedient, die Texte werden vermutlich auch keinen Literaturpreis gewinnen, sind dafür aber einprägsam – besonders die Refrains, die man eigentlich sofort mitgrölen kann – und manchmal sogar lustig, wenn es zum Beispiel heißt: "... Loki is my brother, he has no sex-appeal...". Oder in 'Son Of Odin' die Textzeile "Thursday bears my name". Auch wenn man also vielleicht hin und wieder mal ein zwinkerndes Auge entdeckt, so ist doch die Geschichte der nordischen Mythologie sehr gut wiedergegeben und die Musik trägt ihr Übriges dazu bei, sich Geschichten und Kampfszenen bildlich vorzustellen.
Besonders begeistert mich die Stimme von Ylva Eriksson (Voice of the Valkyries). Ja liebe Truemetaller, hier ist auch eine im Bandnamen leider unterschlagene, stimmgewaltige "Sister of Metal" im Spiel, deren Gesang sich am ehesten mit Inga von VAN CANTO vergleichen lässt. Ob solo oder im Duett, ihre Stimme ist wandelbar - von einfühlsam bis kraftvoll - und verleiht dem gesamten Album einen ganz besonderen Reiz.
Im ganzen Kampfgetümmel der einzelnen Titel gibt es natürlich auch eine gefühlvolle Ballade namens 'Yggdrasil'. Direkt danach werden wir mit dem etwas düsteren 'Tyr' konfrontiert, bei dem auch wieder, wie bei 'Son Of Odin', ein "spezieller", auf den Namen anspielender Refrain, geboten wird: "(Hey! Hey!) It’s Tuesday, (Hey! Hey!) It’s Tyr". Das stampfende 'Gods Of War' hat wieder einen Sofortmitsingrefrain, wohingegen man bei 'Freya' mit Sicherheit die Feuerzeuge schwenken wird. Während es bei 'Fire Blood And Steel' noch einmal heftig aus den Boxen schallt, rangiert der letzte Song 'We Believe In Metal' eindeutig als Rausschmeißer – nicht nur auf der CD, sondern auch bei den Liveshows.
Fazit: Wer also ein Faible für die nordische Mythologie besitzt und auf bombastischen "True-Heavy-Power-Metal" steht, dem dürfte dieses erfrischende Debütalbum ganz sicher gefallen.
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Hannelore Hämmer