BUDDERSIDE - Spiritual Violence
Mehr über Budderside
- Genre:
- Modern / Hard Rock
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Motörhead Music / Silver Lining
- Release:
- 26.03.2021
- Wide Awake
- Zen
- Amber Alert
- Pardon Me
- I'm A Man
- Folsom Prison Blues
- Things We Do
- Feels So Good
- Soul Searchers
- Daygobah
Deutliche Steigerung zum Debüt, aber noch nicht das Durchbruchalbum
Ein wenig Glück muss man im Leben einfach haben. Schließlich heuerte BUDDERSIDE-Gründer Patrick Stone nach ersten Erfahrungen im Rock-Business (bei ADLER'S APPETITE) bei MOTÖRHEAD an, um als Roadie zu arbeiten. Das klingt zwar noch nicht wirklich spektakulär, muss aber als Grundsteinlegung für eine (zumindest einigermaßen) erfolgreiche Band-Karriere betrachtet werden. Denn ab diesem Zeitpunkt schien es gut für Patrick und seine Band zu laufen. Lemmy nahm sich nämlich BUDDERSIDE persönlich an und verschaffte den Burschen Auftritte im Vorprogramm seiner Band sowie einen Deal bei dem von ihm gegründeten Label Motörhead Music. Das Debüt "Budderside" kam aber trotz gewaltiger Vorschusslorbeeren nicht übermäßig gut an. Zu unausgereift klang der Mix aus unterschiedlichsten Anteilen, den der Fünfer anno 2016 kredenzte.
Seit damals scheint sich die Truppe aber gehörig gesteigert zu haben. So weiß bereits 'Wide Awake', der Opener ihres neuen Albums mit amtlich Druck unter dem Kessel zu überzeugen. Die dezente MOTÖRHEAD-Schlagseite dürfte die Protektionsvorwürfe zwar nicht unbedingt verringern, im Vergleich zum Erstling muss aber attestiert werden, dass BUDDERSIDE gehörig an Wucht zugelegt hat. Das lässt sich auch für 'Pardon Me' festhalten, wobei in dieser Nummer die Gitarre von keinem geringerem als Phil Campbell stammt.
Mit Lemmy-Reminiszenzen war es das aber auch schon wieder, zumindest mit offensichtlichen. Konterkariert werden diese unter anderem von 'Zen', einem zeitgemäßen, stadiontauglichen US-Hard-Rock-Track sowie von dem zusammen mit BUTCHER BABIE-Frontröhre aufgenommenen 'Amber Alert', das alle Modern Metal-Fans erfreuen dürfte. Wovon man sich eher angesprochen fühlt, ist und bleibt aber auch weiterhin Geschmackssache.
Womit wir in der Problemzone angekommen wären: Eine durchgehende, stilistische Linie lässt sich nämlich auch auf "Spiritual Violence" nicht unbedingt erkennen. Auf jeden Fall aber hat das Material im Vergleich zu "Budderside" gehörig an Ohrwurm-Potential zugenommen. Auch wenn der Mega-Ohrwurm der Scheibe nicht von der Band selbst geschrieben wurde, sondern von Jonny CASH. Der würde den Jungs zu ihrer Version von 'Folsom Prison Blues' aber bestimmt gratulieren, denn dermaßen losgerockt hat die Nummer bislang noch nie.
BUDDERSIDE leider auch nicht, wie in weiterer Folge von "Spiritual Violence" festzustellen ist. Denn erst im 'Daygobah' geht es noch einmal dermaßen dynamisch, zwingend und arschtretend zur Sache. Schade irgendwie, dass es den Burschen nicht über die gesamte Spielzeit gelungen ist, dermaßen mitzureißen. Vielleicht steigert sich BUDDERSIDE ja mit dem nächsten Album erneut. Dann sollte es auch mit dem Durchbruch klappen.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Walter Scheurer