BULLET FOR MY VALENTINE - Bullet For My Valentine
Auch im Soundcheck: Soundcheck 10/2021
Mehr über Bullet For My Valentine
- Genre:
- Metalcore
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Spinefarm Records
- Release:
- 05.11.2021
- Parasite
- Knives
- My Reverie
- No Happy Ever After
- Can't Escape The Waves
- Bastards
- Rainbow Veins
- Shatter
- Paralysed
- Death By A Thousand Cuts
Wie erfindet man sich selbst neu?
Alles auf Anfang, alles auf Neu. So könnte das Motto der walisischen Metalcore-Truppe BULLET FOR MY VALENTINE lauten, denn die Truppe hat neben einem neuen Bandlogo auch ein neues Album angekündigt und dieses auch mit dem Bandnamen betitelt. Man kann also eine Art Wiedergeburt hineininterpretieren. Und diese Wiedergeburt oder gar Neuerfindung hat BULLET FOR MY VALENTINE in meinen Augen auch dringend nötig, denn der qualitative Abwärtstrend war mit den Alben "Temper, Temper", "Venom" und insbesondere zuletzt mit dem 2018er Werk "Gravity" immer mehr zu sehen. Es fehlte an frischen Ideen und Kreativität. Es gilt also mit der Vergangenheit abzuschließen bzw. zumindest den Pfad der Anfangstage neu zu beschreiten und somit wieder an die alten Erfolge anzuknüpfen.
Aber welchen Weg gehen die Waliser? Machen sie es sich wirklich leicht und "kopieren" einfach die ersten Werke"The Poison" oder "Scream Aim Fire"? Oder gehen sie tatsächlich neue Pfade? Das Intro zum Opener 'Parasite' soll vermutlich zunächst einen Abschluss mit der Vergangenheit darstellen, denn man hört zunächst leise alte Hits der Band, die kurz angespielt werden. Doch mit den ersten Tönen zum neuen Song gibt BULLET FOR MY VALENTINE die Antwort auf die Frage, nach dem "Wie?", denn so extrem und wütend hab ich die Waliser noch nie gehört. Insbesondere Fronter Matthew Tuck schreit und brüllt, als wenn er alle Aggressionen, die er in der Vergangenheit unterdrückt hat und wo er nahezu nur clean sang, auf einmal loswerden muss. Natürlich verzichtet Matthew nicht komplett auf seine cleanen Vocals, was auch ein erheblicher Verlust wäre. Aber er setzt seine fantastische clean-Stimme deutlich seltener ein. Dadurch bekommt das Album natürlich eine viel aggressivere Atmosphäre, als es auf den bisherigen Werken der Band war.
Aber nicht nur gesanglich hat sich bei BULLET FOR MY VALENTINE eine Änderung ergeben. Auch instrumental geht die Band deutlich härter zu Werke und geht deutlich mehr in Richtung Hardcore als jemals zuvor. Zwar hauen die Waliser anno 2021 nicht ständig voll rein, sondern wissen auch weiterhin ruhigere Songs wie 'My Reverie' zu schreiben, jedoch klingt es nicht mehr so poppig oder gar kitschig wie zuvor.
BULLET FOR MY VALENTINE ist die Reinkarnation gelungen. Die Truppe hat sich selbst neu erfunden, ohne dabei jedoch die Vergangenheit komplett zu vergessen. Wer die Jungs insbesondere wegen 'Tears Don't Fall' kannte und mochte, der wird an diesem Album wenig Freude haben. Wer BULLET FOR MY VALENTINE bislang jedoch zu soft oder gar poppig war, der dürfte diesem Werk definitiv viel mehr abgewinnen dürfen. Wer mal ein Ohr riskieren möchte, sollte dieses mit den Single-Auskopplungen 'Parasite' oder 'Knives' tun. In meinen Augen steht den Jungs dieser neue Stil wirklich gut und sie haben in meinen Ohren das beste Album der Bandgeschichte aufgenommen. Ganz stark!
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Mario Dahl