BULLET FOR MY VALENTINE - The Poison
Mehr über Bullet For My Valentine
- Genre:
- Screamocore
- Label:
- Gun Records (Sony BMG)
- Release:
- 30.09.2005
- Intro
- Her Voice Resides
- 4 Words (To Choke Upon)
- Tears Don't Fall
- Suffocating Under The Words Of Sorrow (What Can I Do)
- Hit The Floor
- All These Things I Hate (Revolve Around Me)
- Room 409
- 10 Years Today
- Cries In Vain
- The End
Auf die Jungs war ich ja besonders gespannt: Seit ihrer Debüt-EP wird die Truppe in den siebten Himmel gelobt, die Entdeckung schlechthin, die neuen Superstars, hastenichgesehn und sowieso.
Bisher war ich in der Screamo-Emo-Schiene mit COHEED & CAMBRIA, FUNERAL FOR A FRIEND und MY CHEMICAL ROMANCE eigentlich sehr gut bedient, und so stellte sich schnell die Frage, ob der für BULLET FOR MY VALENTINE im Plattenregal freigehaltene Platz sinnvoll ist.
Nach bereits einem Durchlauf des Silberlings lässt sich diese Frage ohne Wenn und Aber bejahen, denn die Waliser (und damit Landsmänner von FUNERAL FOR A FRIEND, da muss was im Wasser sein ...) schwächeln auf "The Poison" zu keiner Sekunde, liefern ein verdammt starkes Debüt ab, das rein gar keine Angriffsfläche für Kritik jeglicher Art und Weise bietet. Es sei denn, man kommt im Allgemeinen mit der Screamo-Ecke nicht sonderlich gut klar, aber dann hat man ohnehin ein paar tolle Bands verpasst.
Bereits der Opener 'Her Voice Resides' macht klar, dass es in den folgenden fünfzig Minuten (sehr ordentliche Spielzeit!) keine Weichspülmucke oder nerviges Emo-Gejammer zu hören gibt: Stattdessen setzt es satte Riffs, Powerdrumming und einen allgemeinen Härtegrad, der mich schon leicht verstimmt "Metalcore" murmeln lässt. Allerdings nur, bis die cleanen Gesangsparts einsetzen. Verdammt metallisch agiert der Vierer jedoch schon, das Riffing schreit an vielen Ecken und Enden laut SLAYER oder MACHINE HEAD, wohldosierte Double-Bass-Einsätze lassen die Magengrube vibrieren und zu meinem Entzücken schrecken die Jungs auch nicht vor einigen Uptempo-Parts zurück. Wenn BULLET FOR MY VALENTINE dann noch die wirklich gelungenen Solo-Einlagen oder gar zweistimmige Leads auspacken, kann erst recht nichts mehr schief gehen.
Besonders, wenn man Songs wie 'Suffocating Under Words Of Sorrow (What Can I Do)', 'Tears Don't Fall', 'Hand Of Blood' oder das famose 'The End' im Gepäck hat.
Ihre Hausaufgaben hat die Truppe mit Bravour erledigt, das Songwriting ist schlüssig und stimmig, und auch die Platzierung der Stücke auf der Scheibe selbst ist schön abwechslungsreich geraten. Hart genug, um notorisch nörgelnde Härtner zufrieden zu stellen, ohne sich dabei jedoch in Sachen Metalcore anzubiedern, Emo(tional) genug, um mitzureißen, jedoch ohne dabei weinerlich oder lasch zu klingen.
Vielleicht auch das perfekte Bindeglied zwischen der Metalcore-Ecke und der Emo-Szene? Man wird sehen. Bis dorthin empfehle ich allen, die mit irgendeiner der hier genannten Bands auch nur ansatzweise warm werden, mal dringend BULLET FOR MY VALENTINE anzuchecken. Fuckin' Aye!
Anspieltipps: Her Voice Resides, Tears Don't Fall, Hit The Floor, The End
- Redakteur:
- Rouven Dorn