BURNING SHADOWS - Beneath The Ruins
Mehr über Burning Shadows
- Genre:
- US Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Rafchild Records
- Release:
- 06.12.2019
- Blacken The Sky
- The Grey Company (Paths of the Dead)
- Monuments Of Rust
- The Red Key
- The Shadow From The Steeple
- The Last One To Fall
- Oathbreaker
Starke neue EP der Underground-Heroen.
BURNING SHADOWS ist eine der coolsten traditionellen Metal-Bands aus den Staaten, die völlig unglaublich kaum eine Rolle in der Szene zu spielen scheint, obwohl sie mit hoher Regelmäßigkeit enorm starke Scheiben veröffentlichen. Allerdings fehlt ihnen scheinbar ein wenig der Hipster-Faktor mancher jüngerer Bands. Mittlerweile beim qualitätssicheren Label Rafchild Records angekommen, gibt es mit "Beneath The Ruins" eine wirklich starke neue EP zu hören, die für Genre-Fans zum Pflichtkauf wird. Der Künstler hinter dem schönen Artwork ist mir leider nicht bekannt.
Der Opener 'Blacken The Sky' tönt mächtig aus dem Gebälk und erinnert nicht nur an ICED EARTH Mitte der Neunziger Jahre, sondern auch an METAL CHURCH zu Beginn der selbigen Dekade. Der starke Sänger Tom Davy kann dabei viele Pluspunkte sammeln mit seinem fetten Bariton; auch wenn er in Tenorlagen aufsteigt, überzeugt er mit kraftvollem Gesang ohne jegliche Kopstimm-Anfälle. Textlich bewegt man sich, wie so viele, im Lovecraft-Kosmos. Weiter geht es mit 'The Grey Company (Paths Of The Dead)' - und wie der Titel schon verrät, ist man hier auf Tolkien-Pfaden unterwegs, auf geheimen Wegen von Rohan in den Süden Gondors. Ich gebe zu, dass ich eine Schwäche für Tolkien-Adaptionen habe, aber auch ohne diese Fanbrille handelt es sich um einen guten Titel mit einem sehr ansprechenden Gitarrensolo. Der Aufbau des Songs ist abwechslungsreich und überraschend, aber trotzdem gibt es einen packenden Refrain.
'Monuments Of Rust' ist der bisher europäischste Track. Dass die Band neben diversen US-Metal-Größen auch BLIND GUARDIAN oder PRIMAL FEAR als Einfluss nennt, ist teilweise kaum vorstellbar, bei dieser Nummer aber durchaus ein wenig nachvollziehbar aufgrund der superben Melodieführung. Das Double-Bass-Drumming würde auch super zu PRIMAL FEAR passen, aber BURNING SHADOWS ist deutlich rauer. Bei 'The Red Key' gerät der Gesang dann doch etwas an die Grenzen, aber alles ist super sympathisch gehalten. Die Krefeld-Einflüsse sind hier stärker zu hören - aus meiner Sicht immer ein Qualitätsmerkmal. Gerade der Refrain ist stark gardinengeprägt. Textlich ist man hier von Robert E. Howard inspiriert. Insgesamt fällt auf, dass sich die Maryland-Recken wirklich an den Großen als Inspiration orientieren. Der "Bonus-Track" (ist auf der CD fix dabei, wenn ihr bei Bandcamp bestellt oder sie direkt beim Label bezieht) 'The Shadow From The Steeple' hält locker das Niveau der restlichen Veröffentlichung. Warum dieser Titel als Bonus deklariert wird, ist mir schleierhaft. Der harte US Metal erinnert hier phasenweise an NEVERMORE, und auch HELSTAR oder HEXX geistern mir durch die Gehirnwindungen.
Zusätzlich gibt es noch zwei Live-Aufnahmen bereits bekannter Tracks, die hörenswert aber nicht essenziell sind. Trotzdem runden sie die Scheibe gut ab. Sieben Songs, über 30 Minuten Spielzeit, dabei fünf wirklich gute neue Songs, und das alles zu einem sehr fairen Preis - hier wird wirklich etwas geboten für den Fan. EPs dieser Art können gerne noch viel häufiger veröffentlicht werden. Jetzt aber erst Mal gerne ein neues Album, BURNING SHADOWS!
Anspieltipps: The Grey Company (Paths Of The Dead), Monuments Of Rust.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Jonathan Walzer