BYFIST - In The End
Auch im Soundcheck: Soundcheck 09/2020
Mehr über Byfist
- Genre:
- Heavy / Power / US Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Pure Steel Records / Soulfood
- Release:
- 25.09.2020
- Universal Metal
- In The End
- Unconscious Suicide
- Guaranteed Death
- With This Needle I Thee Wed
- Ship Of Illusion
- Epitaph
- Scattered Wits
Gelungenes, "offizielles" Debüt der texanischen Recken
Es fühlt sich komisch an, wenn man meint eine Band seit Jahrzehnten zu kennen (und sogar diverse ihrer Veröffentlichungen im heimischen Archiv hat) und einem eine neue, völlig unverhofft aufgelegte Veröffentlichung als deren erstes Langeisen überhaupt angepriesen wird.
Doch das Rätsel im vorliegenden Fall, sprich bei der aus San Antonio, Texas stammenden Formation BYFIST, lässt sich recht einfach erklären. Es liegt schlicht am Umstand, dass es sich bei "In The End" in der Tat um das erste am Stück eingespielte Studio-Langeisen des Quintetts handelt! Zwar existiert noch ein weiterer Silberling in abendfüllendem Format, doch bei diesem, dem 2008 veröffentlichten "Preserving The Past: The Collection" handelte es sich lediglich um eine Demo-Compilation.
"In The End" überascht generell, denn in den letzten Jahren war so gut wie gar nichts aus dem Lager dieser Truppe zu vernehmen. Ganz im Gegenteil zur ersten Existenzphase der Band in den späten 80er Jahren, in der BYFIST mehrfach mit Demos und EPs auf sich aufmerksam machte. Da die Truppe zwischen 1991 und 2000 auf Eis gelegt war und auch von dem erwähnten Demo-Sampler kaum etwas mitzubekommen war, dürften manche Fans längst am Fortbestand des Unternehmens gezweifelt haben.
Doch unverhofft kommt oft, und von daher sollte "In The End" in einschlägig orientierten Fan-Kreisen auch 2020 für Freude sorgen. Die vom einzig verbliebenen Original-Mitglied, dem Bassisten Nacho Vara, am Laufen gehaltene Formation erweist sich nämlich als gut geölte Maschine und liefert ordentlich arrangierten Heavy Metal in traditioneller Machart.
Der ist zwar weniger technisch angelegt als das noch auf den ersten Demos der Fall war, kommt dafür aber mit einem wesentlich höheren Anteil an Hooks aus den Boxen. Durchaus denkbar, dass die Herren, die in dieser Besetzung zwar erst seit 2013 zusammenspielen, ihre durch Tätigkeiten bei Formationen wie SHADOWKEEP erlangte Erfahrung in die Waagschalen schmeißen haben müssen, um derart fokussiert zu klingen.
Da die Band mit dem bislang offenbar noch nirgendwo in Erscheinung getretenen Sänger Raul Garcia zudem einen Mann am Mikro hat, der durch seine Stimme selbst, noch viel mehr aber durch seinen Ausdruck einigermaßen an James Rivera denken lässt, kann man sich wohl auch als bis dato nicht mit BYFIST vertrauter Zeitgenosse ein ungefähres Bild davon machen, was da auf einen zukommt.
Konkret ist es 'Universal Metal', der von der Truppe im Opener auf lässig und mächtig intonierte Manier dargeboten wird. Zwar sind leider nicht alle Tracks von dieser Qualität, als Liebhaber US-typischer Tradition-Sounds kann man beim Kauf von "In The End" (ihr meint das nicht ernst, oder?) aber ich viel falsch machen, denn auch der Titeltrack, 'Guaranteed Death' und Ship Of Illusion' kommen verdammt gut rüber.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Walter Scheurer