CALIBAN - Say Hello To Tragedy
Auch im Soundcheck: Soundcheck 08/2009
Mehr über Caliban
- Genre:
- Metalcore
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Century Media/EMI
- Release:
- 21.08.2009
- 24 Years
- Love Song
- Caliban's Revenge
- End This Sickness
- Walk Like The Dead
- No One Is Safe
- Liar
- The Dengation Of Humanity
- Unleash Your Voice
- All I Gave
- In The Name Of Progression
- Coma
Kompromisslos-professioneller Metalcore der Genre-Speerspitze.
Ganz ehrlich, ich höre Metalcore erst wirklich, seit ich dazu im Rahmen des Soundchecks gezwungen werde. Und wenn ich Bands wie HEAVEN SHALL BURN, KILLSWITCH ENGAGE, MAROON oder CALIBAN mal hören musste, klang mir das alles zu gleichförmig. Und bei oberflächlicher Betrachtung ist das auch nicht verkehrt.
Beschäftigt man sich aber etwas eingehender mit der Musik, kann man schon feststellen, dass es hier große Unterschiede gibt. Zudem beginne ich auch zu verstehen, warum diese Musik so polarisiert. Für die traditionelle Fraktion sind die (häufig vorhersehbaren) Wechselvocals zu extrem, die Produktion zu fett und dabei zu kalt. Manche Kritiker behaupten gar, dass diese Sorte von Songs nur mit so einer Produktion funktionieren können. Das mag sogar wahr sein, spielt aber eigentlich keine Rolle. Wichtig ist vor allem, ob die Summe funktioniert, weniger ob die Einzelteile auch gut sind.
So ist "Say Hello To Tragedy" ein durch die Bank starkes, modernes Metalcore-Album, das mit '24 Years', 'Love Song' und 'Caliban's Revenge' gleich drei echte Rammböcke an den Anfang setzt. Das vokale Wechselspiel von Andreas Dörner & Denis Schmidt ist perfekt aufeinander abgestimmt, die Gitarren ballern ein gnadenloses Riff nach dem anderen durch die Anlage und die Rhythmusfraktion hält den Schuppen ordentlich tight beisammen. Viel professioneller kann man diese Art von Musik nicht spielen. Und das ist dann auch schon der einzige, echte Kritikpunkt, den ich habe. Natürlich ist "Say Hello To Tragedy" für Fans ein absoluter Pflichtkauf, aber das Album klingt auch exakt so, wie ich mir ein auf den Punkt inszeniertes Metalcore-Album vorstelle. Eine Überraschung wie ihn MAROON mit 'Schatten' oder KILLSWITCH ENGAGE mit 'The Return' auf ihrem jeweils letzten Album eingebaut haben, gibt es hier nicht. Und das ist ein bisschen schade.
CALIBAN konzentrieren sich auf das, was sie können. Und darin sind sie unbestritten stark. Etwas mehr Mut würde ich mir für die nächste Veröffentlichung dennoch wünschen. Dann werde wohl auch ich, als eingetragener Nicht-Metalcore-Hörer, zum Fan.
Anspieltipps: Love Song, Calibans Revenge, Walk Like The Dead, Coma
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Peter Kubaschk