CANE HILL - Too Far Gone
Mehr über Cane Hill
- Genre:
- Metalcore / Nu Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Rise Records
- Release:
- 19.01.2018
- Too Far Gone
- Lord Of Flies
- Singing In The Swamp
- Erased
- Why?
- It Follows
- Scumbag
- Hateful
- 10
- The End
Starkes Teil - trotz allzu bekannter Zutaten
Der Schrittt von "Smile" zu "Too Far Gone" mag nicht immens groß sein, aber er reicht vollkommen aus, um den Herren von CANE HILL eine klare Weiterentwicklung zu attestieren. Verlor sich die Band auf ihrem Debüt noch in eingefahrenen Nu-Metal-Strukturen, hat sie ihr Repertoire auf dem zweiten Album deutlich erweitert, ohne dabei die positiven Eigenschaften des Vorgängers ad acta zu legen. SLIPKNOT ist immer noch ein arg präsenter Einfluss und wird es wahrscheinlich auch immer sein, doch die maskierten Verrückten aus Des Moines prägen nur einen Teil der Handschrift, mit der CANE HILL heute Songs schreibt. Die übrigen Anteile dürfen sich Acts wie SOIL und SOUNDGARDEN teilen, die sicherlich auch zu den wesentlichen Aha-Momenten geführt haben dürften, von denen "Too Far Gone" nun profitiert.
Nun, es mag vielleicht komisch anmuten, eine Platte lediglich anhand ihrer inspirativen Vorläufer zu beschreiben, aber genau das ist bei CANE HILL wohl auch der zwiespältige Effekt: Die Band hat nicht sonderlich viele Eigenanteile in ihrem Sound, verarbeitet das Bekannte aber mittlerweile auf einem solch hohen Niveau, dass man die fehlende Originalität nicht mehr als Störfaktor betrachtet. Darüber hinaus verfährt CANE HILL keinesfalls einspurig und hat vom flockigen Alternative-Rocker bis zum drückenden Metalcore-Brecher so ziemlich alles im Programm, was man sich so wünschen kann. Und zuletzt überzeugt das neue Album gerade deshalb, weil Frontmann Elijah Witt eine makellose Performance abliefert und selbst die eher konventionellen Songideen mit richtig viel Leidenschaft füllt.
Summa summarum ist "Too Far Gone" daher auch das beste SOIL-Album, das die Originale nie veröffentlicht haben. Das mag zwar nicht das Feedback sein, dass sich eine junge Band, die ihren eigenen Weg gehen möchte, wünscht, trifft den Nagel aber ganz klar auf den Kopf.
Anspieltipps: Lord Of Flies, Scumbag, Hateful
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes