CANNIBAL CORPSE - Chaos Horrific
Auch im Soundcheck: Soundcheck 09/23
Mehr über Cannibal Corpse
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Metal Blade
- Release:
- 22.09.2023
- Overlords Of Violence
- Frenzied Feeding
- Summoned For Sacrifice
- Blood Blind
- Vengeful Invasion
- Chaos Horrific
- Fracture And Refracture
- Pitchfork Impalement
- Pestilential Rictus
- Drain You Empty
Business as usual.
So, endlich mal wieder ein Album voller Balladen und Lovesongs besprechen. Die neue CANNIBAL CORPSE. Moment, der erste und zweite Satz passen irgendwie nicht zueinander. Stimmt, also nochmal: Endlich wieder ein Album OHNE Balladen und Lovesongs. So passt es. Zwei Jahre nach dem Release von "Violence Unimagined" sind George "Corpsegrinder" Fisher und seine Kollegen mit dem mittlerweile sechzehnten Studiowerk "Chaos Horrific" am Start. Das sechzehnte Album der AC/DC des Death Metals, denn sonderlich viel Abwechslung bieten die bisherigen Releases der US -Amerikaner eigentlich nicht. Die einzige Frage, die sich immer wieder stellt, ist, zumindest in Deutschland, ob wieder "nur" das Cover oder gleich wieder das ganze Album zensiert bzw. indiziert wird. Stand jetzt ist beides nicht zensiert, auch wenn es bei einigen Online-Händlern den Anschein macht, da dort ein dickes "Censored"-Banner über dem Cover liegt. Aber nach Auskunft des Labels ist das Artwork bislang nicht zensiert. Ob sich das auf Veranlassung einer gewissen Saarländerin in Zukunft ändern wird, ist natürlich unklar, aber es würde verwundern, wenn Frau Jenal nicht doch noch wieder alles versuchen dürfte, um Sammlerwerte zu schaffen und der Band erneut größere Aufmerksamkeit zukommen zu lassen. Aber kommen wir lieber zu "Chaos Horrific" und der Frage, ob CANNIBAL CORPSE denn dieses Mal ein wenig Abwechslung oder gar Neues auf den Plattenteller bringt.
Um es vorwegzunehmen: Nein, auf "Chaos Horrific" findet sich nichts Neues. Schon das kurze Bass-Geplänkel zu Beginn von 'Overlords Of Violence' erinnert einen direkt an einen Song über ein vom Hammer eingeschlagenes Gesicht. Auch Album Nummer 16 bietet "business as usual" für CANNIBAL CORPSE-Verhältnisse: Highspeed Death Metal mit den üblichen Growls vom Corpsegrinder. Das ist nicht negativ gemeint, sondern durchaus bewundernswert, wie die Band es immer wieder schafft, mit den gleichen Mitteln die Fans mitzureißen und zu begeistern. Wobei ich ehrlich sagen muss, dass mich "Chaos Horrific" auch nach zehn Durchläufen noch nicht so richtig gepackt hat. Mir fehlt es an richtigen Highlights oder auch an etwas Abwechslung. Mir fehlen die geilen Groove-Parts, die die Kannibalen ja durchaus schreiben können. Mir fehlen damit die Ecken und Kanten. "Chaos Horrific" rauscht gefühlt in einem Tempo an einem vorbei und verpasst es, durch kleine Variationen den Hörer einzuladen, sich an den Kanten festzuhalten und mitzufahren. Ich rede hier von Nuancen, dass man mal kurz das Tempo raus nimmt oder dass der Corpsegrinder mal etwas öfter seine Growls in Schreie fließen lässt. In 'Summoned For Sacrifice' ist man diesbezüglich auf einem guten Weg und setzt das von mir geforderte um, aber das ist auf Albumklänge einfach zu wenig, um wirklich dauerhaft Spaß an der Platte zu haben. Als einzelne Songs machen besagter Opener, 'Frenzied Feeding', der Titeltrack und genanntes 'Summoned For Sacrifice' durchaus Spaß, aber irgendwie will "Chaos Horrofic" als Ganzes nicht vollständig zünden.
Wenn man der heutigen Streaming-Zeit gerecht werden will und darauf baut, dass nur einzelne Lieder gehört werden, dann dürften die genannten Songs sehr gut ankommen. Auf Albumlänge fehlt es jedoch an den geschilderten Punkten, das schmälert das Hörvergnügen. So ist "Chaos Horrific" eins der schwächeren Alben in der Bandhistorie und bekommt daher aufgrund der einzelnen guten Tracks wohlwollende 7.0 Punkte.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Mario Dahl