CAPRA - In Transmission
Auch im Soundcheck: Soundcheck 04/2021
Mehr über Capra
- Genre:
- Post Metal/Progressive Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Metal Blade
- Release:
- 23.04.2021
- [Exordium]
- Hollow Doll
- The Locust Preacher
- Medusa
- Torture Ship
- Paper Tongues
- Mutt
- Transfiguration
- Red Guillotine
- Deadbeat Assailant
- Samuraiah Carey
Coole Hommage an den Hardcore/Punk der 1990er-2000er.
2016 wurde CAPRA von Gitarrist Tyler Harper und Schlagzeuger Jeremy Randazzo gegründet, mit Bassist Ben Paramore und Sängerin Crow Lotus wurde das Line Up schnell abgerundet. Mit "In Transmission" steht nun das Debütalbum über Metalblade Records an - man merkt, CAPRA macht keine halbe Sachen.
Musikalisch wollte man eine Hommage an den Punk und Hardcore der späten 1990er bis 2000er bringen, was auch das Fundament von "In Transmission" ist. Hinzu gesellt sich eine ordentliche Portion Post Metal, garniert mit dissonantem Riffing und turbulenten Drumming, das I-Tüpfelchen ist der sehr charakteristische und besondere Sprech-Schrei-Gesang von Madame Crow Lotus. Insbesondere am Gesang werden sich die Geister scheiden, aber auch die restliche Musik ist nicht unbedingt dafür ausgelegt, den Massen zu gefallen. Als Paten müssen natürlich einmal THE DILLINGER ESCAPE PLAN genannt werden (obwohl die Amis noch einiges technischer vorgegangen sind), aber noch eher die Engländer ROLO TOMASSI (wer die Band noch nicht kennen sollte: Nachholen!) oder auch die Belgier BEAR.
'Locust Preacher' ist zu Recht die erste Single, kurz und knackig wird hier kredenzt, wofür CAPRA steht. 'Medusa' und 'Torture Ship' (nächste Single) machen in ähnlicher Manier mit viel Tempo, trotzdem einer guten Portion Groove und viel Attitüde weiter - was für ein cooler Crossover-Sound, wenn man etwas aufgeschlossen ist. Miss Lotus schreit "The future is now!" Die Songs gehen alle ineinander über, Ruhepole ausgeschlossen. Und nun merkt man langsam, dass man alles nochmal hören muss, um das bisher Gehörte einordnen zu können.
"In Transmission" hat ein Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom, die Musik zieht stets die Ohren auf sich. Klare Strukturen passen da natürlich genau so wenig rein wie eingängige Refrains. Was einerseits eine gewisse Faszination ausübt, wird andererseits auf Albumlänge, immerhin zwölf Songs, auch etwas ermüdend, da die Zutaten zwar grundlegend lecker sind, jedoch wenig variiert werden. So ist nach ungefähr der Hälfte der Songs einfach die Luft raus, es könnte sich also empfehlen, das Album in zwei Teilen zu hören. Dennoch wird beim Rotieren von "In Transmission" deutlich, dass CAPRA eine Band ist, von der man noch viel hören wird.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Jakob Ehmke