CAPRICORN (SWD) - Soul Engine
Mehr über Capricorn (Swd)
- Genre:
- Hard / Classic / Rotz Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Can You Smell It Records
- Release:
- 14.06.2019
- Wild Heart Angels
- (Fight) Another Day
- She Loves The Thunder
- This Time
- Solid Ground
- All Or Nothing
- Wildfire
- Misfit Kid
- Desolation Times
Lässiges Erstlingswerk der Schweden
Nein, hierbei handelt es sich nicht etwa um das Reunionalbum der kurzlebigen Frankfurter, sondern um eine erst 2015 gegründeten Band aus Schweden. Die liefert mit "Soul Engine" zwar ihr Debütlangeisen, macht darauf jedoch von Beginn an klar, dass hier kein Newcomer am Werk ist.
Das Gegenteil ist der Fall, denn die Musiker haben allesamt bereits reichlich Erfahrung gesammelt, unter anderem in Formationen wie THUNDERBIRDS oder SPEED OF LIGHT. Sänger und Gitarrist Kristoffer Ekberg, Drummer Alexander Blom und der im Vorjahr zur Band gestoßene Bassist Pontus Blom haben zudem mit dem verstorbenen THE HELLACOPTERS-Robert "Strängen" Dahlqvist zusammengearbeitet.
Wie auf Grund dieser durchaus bemerkenswerten Vorgeschichte zu vermuten ist, hat sich der Vierer dem Rock in klassischer Machart verschrieben. Und das nicht nur mit Kompetenz, sondern auch mit Hingabe. Der Vortrag klingt nämlich nicht nur überaus professionell, er lässt auch das Herzblut mit dem CAPRICORN zugange ist, förmlich aus den Boxen sprudeln.
Der Großteil der neun Tracks wird überaus energisch dargeboten, wobei es mehrfach im Stile rotzig rockender Landsleute ('Wild Heart Angels', oder 'She Loves The Thunder') zur Sache geht. Aber auch Reminiszenzen an ROSE TATTOO kommen auf, wobei diesbezüglich speziell das Basis-Riff von 'This Time' zu erwähnen ist. Durch die entfernte stimmliche Nähe von Kristoffer zu Joseph Tholl erinnert die Chose mitunter auch an eine weniger raue Ausgabe von VOJD.
Ähnlich wie diese Truppe lehnt sich auch CAPRICORN ganz gerne an frühe THIN LIZZY an und hat mit 'Wildfire' sogar einen von wunderschönen Harmoniegitarren geprägten Hit-Kandidaten mit Lynott-Gedächtnis-Gesangspassagen aus dem Ärmel geschüttelt. Hit-Potential lässt sich auch dem Ohrwurm 'Misfit Kid' attestieren, der mit einer heftigen Punkrock-Schlagseite ausgestattet wurde und zudem einen ähnlichen Charme versprüht wie die frühen BACKYARD BABIES.
Doch nicht nur hurtige und lässig rockende Songs haben die Jungs am Start. Mit gefühlvollen, langsamen Nummern wird das Programm elegant konterkariert und für Abwechslung gesorgt. Da diese Tracks obendrein mittig ('Solid Ground') sowie am Ende ('Desolation Times') platziert sind, ergibt "Soul Engine" ein in sich stimmiges und stimmungsvolles Album, das man als Freund der klassischen Hard Rock-Gangart auf jeden Fall gehört haben sollte.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Walter Scheurer