CARNAL DESIRE - Run In The Blood
Mehr über Carnal Desire
- Genre:
- Death/Black Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Run In The Blood
- Carnal Desire
- No God
- Defloration
- Ghoul
- Why
Ordentlicher Old-School-Thrash/Death mit leichtem Schwarzheimer-Touch im Demoformat.
CARNAL DESIRE aus Mannheim wurde 2007 von Frontshouter und Bassist Tim Fischer gegründet. Seit 2008 spielt die Band in der jetzigen Dreierbesetzung. Das Sechs-Track-Demo "Run In The Blood" markiert den musikalischen Einstand von CARNAL DESIRE. Musikalisch bewegen sich CARNAL DESIRE in der Schnittmenge von Old-School-Death und Thrash, wobei auch vereinzelt Black-Metal-Einflüsse herauszuhören sind.
Das Riffing des Gitarristen Christian Weber erinnert in seiner Art gelegentlich an alte DESTRUCTION – so beispielsweise beim flotten Opener 'Run In The Blood' oder dem letzten Stück 'Why'. Die Vocals von Tim Fischer grollen zumeist sehr tief und bilden im Wesentlichen die Death-Metal-Momente im Sound der Mannheimer. Ab und an gibt es auch giftige Schreie sowie Ochsenfrosch-artiges Knurren zu vernehmen.
Der Titeltrack 'Carnal Desire' wartet mit einem urkomischen Sprachsample auf, das von einem Akustikgitarren-Intro begleitet wird. Schneller Old-School-Thrash mit garstigen Grunts bildet das Fundament des Stücks, wobei CARNAL DESIRE im Mittelteil das Tempo weitestgehend herunterfahren, und mit mittelschnellen Riffing für Druck sorgen. Gegen Ende verlangsamt man das malmende Riffing. Mit einem Akustikgitarren-Outro knüpft man an den Beginn des Stücks an. Die Gitarrenleads von 'No God' erinnern vereinzelt ein wenig an ältere DISSECTION (allerdings ohne deren Ausgefeiltheit zu erreichen) und wirken des Öfteren leicht melancholisch. Kurze und garstige Blastbeat-Parts sorgen für Auflockerung, ehe sägende Riffwände in etwas gemäßigtem Tempo zuschlagen. Ein rundum gelungenes Stück, das durchaus variabel aufgezogen und umgesetzt wird.
Sehr kompromisslos startet die Band dann mit 'Ghoul' durch. Das Gaspedal wird anfangs ordentlich durchgetreten. Dann folgt ein Midtempo-Abschnitt, der nach knapp zwei Minuten von einem kurzen, durchaus lässigen Jazz-Part (!) abgelöst wird, der krude von einem Blastbeat-Angriff wieder niedergeknüppelt wird. Knackiges Thrash-Riffing im Stil früher DESTRUCTION kennzeichnet das letzte Stück 'Why'. Die eingestreuten Blastbeats und ein gut aufgezogenes Solo würzen diesen Track und schließen dieses Demo.
"Run In The Blood" wurde sauber produziert und wartet mit einem recht druckvollen Sound auf. Was im Mix ein wenig stört, ist, dass sowohl Schlagzeug als auch Gesang für meine Begriffe zu deutlich in den Vordergrund gemixt wurden. Ein Schwachpunkt dieses Demos ist außerdem für mich der zu gleichförmig angelegte Grunzgesang von Frontmann Tim Fischer. Mehr Variabilität wäre dem Sound der Mannheimer in Sachen Vocals auf jeden Fall zuträglich.
Instrumental zeigen CARNAL DESIRE sich durchaus versiert und spielfreudig. Nun gilt es, weiter am Songwriting zu feilen. Für eine Demo fällt "Run In The Blood" auf alle Fälle schon recht ansprechend aus. Wer die Band einmal antesten möchte, sollte hier vorbeischauen. "Run In The Blood" kann über die Website der Band zum Preis von sechs Euro bestellt werden.
Anspieltipps: No God, Ghoul
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Martin Loga