CARNIVAL IN COAL - Fear Not Carnival In Coal
Mehr über Carnival In Coal
- Genre:
- Avantgarde Death Metal
- Yes! We Have No Bananas
- Cadillac
- 1308.JP.08*
- Exit Upon Void
- Don`t Be Happy, Worry
- Gang Bang
- Daaahhh
- Ring My Bell
- Fear/Fear Not
Ahhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhh...das hier ist nicht normal, leicht zugänglich oder auch nur im entferntesten Sinne massentauglich..das ist vertonter Irrsinn, musikalische Verrücktheit, auf eine CD komprimiert: „Fear Not Carnival In Coal“. Ja, Angst vor kranken Breaks, auf den ersten Blick sinnlos anmutenden Einfällen und grenzenloser Offenheit sollte man wirklich nicht haben, geschweige denn annehmen, man versteht dieses Chaos nach ein oder zwei Durchläufen. Es ist eigentlich auch unmöglich diese CD zu beschreiben, alle Einfälle und Einflüsse hier aufzulisten, doch einen Überblick über diese gleichermaßen geniale wie kranke Scheibe zu geben, das liegt im Rahmen des Machbaren.
Klingt schon der Titel des Openers „Yes! We Have No Bananas“ verwirrend, so steht die Musik dem in nichts nach, Black/Death Gebretter trifft auf locker swingende Parts, Gegrunze auf normalen Gesang, funkige Parts mit Bläsern auf normale Rock Strukturen und im Hintergrund opernhafter Gesang. „Cadillac“ geht ebenfalls gut ab, fängt psychedelisch an, wird durch wirre Keyboards geprägt, bevor dann im Hintergrund eine weibliche Opernstimme dem Chaos die Krone aufsetzt. „1308.JP.08*“ hat den wohl abgedrehtesten Titel der gesamten Scheibe, hat Dark Pop und Electro Einflüsse, beeindruckt durch ein wahres Sammelsurium an Stimmen und strange Sounds, die man sonst nur aus SF Filmen kennt. „Exit Upon Void“ wirkt leicht melancholisch, wartet mit tonnenschweren Metalriffs auf, sorgt dann mit einer Geigenmelodie und Klassikelementen und Alternative Rock mäßigen Parts für totales Chaos...ist aber coool! „Don’t Be Happy, Worry“ hat einen fast schon poppigen, eingängigen Refrain, rhythmisches Klatschen im Hintergrund, fieses Black Metal Gebretter und endet freejazzig. „Gang Bang“ wirkt fast schon normal (aber was ist bei CARNIVAL IN COAL schon normal? Richtig, gar nichts!), verarbeitet massive Electro, ja Techno Elemente und wäre beinahe schon tanzbar, wäre da nicht der düster fies klingende Gesang und die kranken Breaks. „Daaahhh“ ist dann stumpfes Geballer, mit röhrendem Bass, merkwürdigen Zwischenspielen und einem abrupten Ende, einer kurzen Klaviermelodie und tosendem Applaus. „Ring My Bell“ fängt mit Meditationsgeräuschen an, die im Hintergrund immer präsent bleiben, holt dann wieder die Death Metal Keule raus, überzeugt mit melodisch-harmonischen Siebziger Jahre Keyboards und mal wieder Alternative Klängen. „Fear/Fear Not“ hat einen düsteren Electro Anfang, Metal Riffs und klingt auch sonst sehr Gothic lastig. Das wars? Noch nicht ganz, der zehnte, unbetitelte Hidden Track bietet zwei Minuten Stille und dann einen Streit (so hört es sich zumindest an, die Sprache..hmm ich glaube französisch) zwischen einem Mann und einer Frau. Was das soll? Keine Ahnung!
Wie dem auch sei, wer auf zugängliche, gradlinige Musik steht, liest dieses Review wohl nur aus Langeweile, allen Progressiv Extremisten, denen es gar nicht abgedreht genug sein kann oder all denjenigen, die immer schon mal wissen wollten wie es klingt, wenn FRANK ZAPPA, MORBID ANGEL und MR. BUNGLE (passende Beschreibung aus dem Promo Info) zusammen Musik machen, sei dieses abgedrehte, geniale Stück Musik wärmstens empfohlen. Extrem krank, aber extrem geil!
Anspieltips: Yes! We Have No Bananas, Cadillac, Gang Bang, Don’t Be Happy, Worry, Daaahhh
- Redakteur:
- Herbert Chwalek