CARONTE - Wolves Of Thelema
Auch im Soundcheck: Soundcheck 12/2019
Mehr über Caronte
- Genre:
- Doom/Stoner
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- V�n Records
- Release:
- 07.12.2019
- Wolves Of Thelema
- 333
- Hypnopyre
- Queen Of The Sabbath
- Amalantrah Sonata
- Quantum Ecclesia
- Black Hole Dawn
- Starway To The Cosmic Fire
La dolce vita für scheuklappenlose Doomster/Goths.
Eine äußerst interessante Melange, die uns die Italiener von CARONTE auf ihrem vierten Album da vorlegen. "Wolves Of Thelema" kombiniert klassisches, griffiges Doom-Geriffe mit ergreifender und erhabener Melancholie bei den Leads, einem passionierten wie abwechslungsreichen, charakterstarken Gesang, einem natürlichen Groove und ganz viel Atmosphäre.
Durch wohldosiertes Reverb auf Gitarren, aber auch in der Summe, schimmert dabei bisweilen wohlig düsterer und absolut unaufgesetzt wirkender Gothic Rock durch. Dabei erinnert CARONTE gerne mal an die mittlere Phase von SÓLSTAFIR (wie im geilen Kehrvers bei 'Hynpopyre') und dieser einen "Blue Note" (in Anführungsstriche gesetzt, weil es eigentlich per Definition keine Blue Notes sind) in der Melodieführung, der "falschen" Note, die in eine sonst zuckersüße Melodie Dramatik und Unruhe bringt. Das alles subtil verpackt und immer wohl dosiert über die acht Songs mit einer Spielzeit von 44 Minuten. Langeweile kommt zu keiner Sekunde auf. Chapeau!
In 'Queen Of The Sabbath' wandeln die vier Italiener auf post-punkigen, dunkelwelligen Pfaden. Ja, das mag dem einen oder anderen mittlerweile zum Hals raushängen. Besagte Genres haben vor Jahren Einzug im Metal gehalten - man möge nachsichtig mit mir sein, aber für mich waren die ersten beiden gelungenen und bislang unerreichten Ziehkinder dieser unheilvollen Ehe IN SOLITUDEs "Sister" und BEASTMILKs "Dreamcrash". Wer wie CARONTE auf "Wolves Of Thelema" ähnliche Einflüsse verbrät, muss sich den Vergleich zu den beiden Über-Scheiben gefallen lassen. Die Schweden hört man tatsächlich nur peripher heraus auf der vierten CD der Italiener - dafür ist der Vorgänger von GRAVE PLEASURES präsenter. Ja, mit Abstrichen ist "Wolves Of Thelema" so etwas wie die doomige Version von BEASTMILK, lektoriert von PRIMORDIAL. Denn vor allem der Gesang erinnert bisweilen an Alan Averill. Alles etwas kauziger und weniger auf Hochglanz, aber vielleicht auch deswegen so charmant und für den Rezensenten dieser Zeilen eines der Top-20-Scheibletten 2019.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Haris Durakovic