CASTLE - Deal Thy Fate
Mehr über Castle
- Genre:
- Heavy / Doom Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Ripple Music
- Release:
- 19.10.2018
- Can't Escape The Evil
- Skull In The Woods
- Prelude
- Hexenring
- Wait for Dark
- Deal Thy Fate
- Haunted
- Red Phantom
- Firewind
CASTLEs Schicksal glänzt metallisch.
Ja, wer wird sich denn hier bei SLAYER bedienen? Gleich zweimal höre ich im Eröffnungs-Doppel ('Can't Escape The Evil' und 'Skull In The Woods') Riffs vom Totschläger-Evergreen 'Mandatory Suicide'. Was mich im Falle von CASTLE gleich lauter drehen lässt, denn die Band hat einen eigenen Gitarrensound, der zugleich trocken und saftig ist und gute Riffs noch besser erscheinen lässt.
Die SLAYER-Reminiszenz deutet es schon an: Ja, CASTLE, die Band um Liz Blackwell und Matt Davis schreitet ihre Hinwendung zu traditionsmetallischen Sounds, die schon mit dem Vorgänger "Welcome To The Graveyard" begann, weiter fort. Allerdings wurde der strenge reduktionistische Ansatz des Vorgängers wieder ein stückweit über den Haufen geworfen und da bin ich persönlich sehr froh drum. Denn ich verehre die etwas mystisch-okkulte Musik der ersten Alben. Diese verwunschene Atmosphäre kommt auf "Deal Thy Fate" zwar nicht zurück, dafür aber der Spielwitz. Davis schüttelt eine gehörige Anzahl knackiger Riffs aus dem Ärmel. Man höre nur das tolle 'Skull In The Woods', in dem das oben benannte SLAYER-Riff nur eines von vielen ist, das CASTLE geschickt verschachtelt. Es macht richtig Spaß, da zuzuhören. Selbiges gilt für 'Hexenring', bei dem das alte CASTLE-Feeling doch wieder aufkommt. gerade der episch arrangierte zweite Teil des Songs ist mit herrlichen zweistimmigen Gitarrenharmonien ausgestattet und läuft runter wie Öl.
Auch Liz überzeugt mich diesmal wieder mehr. Sie wird niemals die Sängerin von Gottes Gnaden werden, aber sie macht das beste aus ihrer Stimme und tritt kraftvoll und selbstbewusst auf. So ist für mich im Prinzip alles wieder im Lot bei CASTLE. In der zweiten Albenhälfte verzettelt man sich zwar bisweilen in etwas zu sperrig anmutenden Rifftürmen, denen die sinnstiftende Melodienklammer ein wenig fehlt. Wer aber Bock auf lauten, rohen Metal zum Headbangen hat, wird sich daran nicht allzusehr stören, denn die Mucke an sich überzeugt.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Thomas Becker