CATHEDRAL - The Last Spire
Auch im Soundcheck: Soundcheck 04/2013
Mehr über Cathedral
- Genre:
- Doom Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Rise Above (Soulfood)
- Release:
- 29.04.2013
- Entrance To Hell
- Pallbearer
- Cathedral Of The Damned
- Tower Of Silence
- Infestation Of Grey Death
- An Observation
- The Last Laugh
- This Body, Thy Tomb
Doomiger Totentanz zum Abschied von einer prägenden Band.
Die altgedienten britischen Doomer von CATHEDRAL fordern im langen Intro den Hörer in feinster Monty-Python-Manier dazu auf, die Toten heraus zu bringen, bevor der Pesttanz beginnt. Wer es nicht schon weiß, der ahnt es sehr bald: Beim Leichensammler abgeliefert wird dieses Mal die Band selbst. Die letzten Liveauftritte sind bereits seit einem Jahr absolviert und das zehnte Studioalbum "The Last Spire" soll nun, nach langen 24 Jahren im Geschäft, das Abschiedsalbum sein.
Wo nicht wenige Leute der Band seit einigen Jahren vorhalten, sich in immer dröger und perseverativ werdenden, völlig vernebelten Spiralen zu ergehen, da kann und will ich diesen Eindruck nicht ganz teilen. Klar, die doomige, grollende Urgewalt war bei CATHEDRAL in früheren Zeiten schon größer, und auch die mitreißende Rockigkeit der Ära "Hopkins" wird nicht mehr erreicht. Doch diese Phase ist - man mag es kaum glauben - auch schon mehr als anderthalb Jahrzehnte her, sodass wir es der Band kaum verübeln können, nicht nochmal dorthin zurück zu kehren.
Im Jahre 2013 geben und verabschieden sich Lee Dorrian und seine drei Mitstreiter dunkel und wuchtig, intensiv und charismatisch, trotz allen Stonertums massiv doomig, hier und da - wie etwa bei 'Pallbearer' - aber auch verspielt und akustisch. Bei 'Cathedral Of The Damned' grüßt dann auch der gute alte VENOM- und CELTIC-FROST-Einfluss, den man bei der Band schon seit Jahren nicht mehr so deutlich vernommen hat, und das präsent-bassige Element wertet 'Tower Of Silence' ganz deutlich auf.
Für mich fällt dieses Abschiedsalbum damit gegenüber dem Schaffen der letzten Scheiben nicht nennenswert ab. Es ist sicher kein neuer Klassiker von Rang der ersten drei Scheiben, aber es fasst sehr gut nochmals zusammen, wofür diese Band zweieinhalb Jahrzehnte lang stand, und ich werde es den Herren ganz sicher nicht übel nehmen, wenn die Schluss machende Absichtserklärung in ein paar Jahren revidiert würde. Dabei merkt man "The Final Spire" schon ein bisschen an, dass es die Band nicht mehr auf der absoluten Höhe ihrer Kreativität präsentiert. Dennoch ein feines Album, dass dem 90er-Briten-Doomer duchaus ans Herz gelegt werden darf.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle