CELESTE - Misanthrope[s]
Mehr über Celeste
- Genre:
- Doom/Black Metal/ Post Metal/ Hardcore
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Denovali Records/ Cargo Records
- Release:
- 13.04.2009
- Que des yeux vides et séchés
- Comme pour leurrer les regards et cette odeur de cadavre
- Toucher ce vide béant attise ma fascination
- La gorge ouverte et décharnée
- Il y aura des femmes à remercier et de la chair à embroche
- Mais quel plaisir de voir cette tête d'enfant rougir et suer
- Une insomnie avec qui tout le monde voudrait baiser
- A défaut de te jeter sur ta progéniture
- ...anesthésié vos membres dans une orgie d'enthousiasme
Schwarze See, wohin man blickt.
Einen eiskalten Brocken flüssiges Glas hauen einem die Franzosen von CELESTE vor die Zehen. Schwarzmetallene Verwaschenheit trifft auf Nach-Hardcore-Verzweiflungsgeschrei, rammt instrumentale Ausuferungen in den Tiefen der Verzweiflung. Sie versuchen sich boxend, keifend, hauend da herauszuziehen, wie es scheint. Ein ständig anhaltender kreiselnder Prozess, so viel ist auch klar.
Wie fast immer sind auch diese unsere Nachbarn extremer und ausufernder aufgestellt. Wo sich das Lied als ein zartes heranwachsendes Pflänzchen in vor Spannung riechenden Proberäumen vorstellen lässt, ist es hier von Beginn an als ein Draufhauer konzipiert. Fast bildhaft realistisch die Bilder, dass sich hier vier junge Herren im Takt dieser rostigen Walze schwer wippend auf ihr Publikum zu bewegen. Die gesehenen Bühnenmitschnitte bestätigen zumindest in Schemen diesen Eindruck. CELESTE stellen sich der täglichwöchentlichjährlichsekündlichen andauernden Reflexion entgegen, lassen sich von all deren Ausreißversuchen mitschleifen und haben neben der fast spürbaren Hilflosigkeit auch noch jede Menge Zorn im Nacken sitzen. Wie sonst ist eine solche Ausdrucksweise zu erklären?
Ohne die Tür zu suchen, wird hier die Wand mit dem Kopf bearbeitet, als wäre einzig dies der Sinn des Lebens. Dass sich hier die Black-Metal-Heerschar genauso ihr Futter herholt wie auch der posttraumatische Doom-Liebhaber, hält die Spannung ungemein. Loses Ständigsperrfeuer in fjordischer Manier suchen wir aber gemeinsam und vergeblich, wie auch das laaanggezogene Zelebrieren der Dunkeldoomlords. Die Vermengung dieser Stile ist hier ständiges Prinzip wie sich auch zur Entlockerung Passagen von ruhigeren Weitschweifigkeiten finden lassen.
Wie gesagt, ein dicker zäher alles umschliessender Brocken, hörenswert – nein: sehr erfühlenswert.
Verzweifelte: Besuchen Sie sogleich Denovali Records – dort kann man diesen Text hier sehr schnell selbst anwenden…
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben