CELESTIAL WIZARD - Winds Of The Cosmos
Mehr über Celestial Wizard
- Genre:
- Heavy Metal / Power Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 15.07.2022
- Intro
- Revenant
- Ice Realm
- Powerthrone
- Scourge
- Steel Crysalis
- Undead Renegade
- Cyberhawk
- Winds Of The Cosmos
In Teilen wirklich starkes Zweitwerk der überirdischen Zauberer.
Ihr mögt melodischen Power Metal und klassischen Heavy Metal, doch der ultra hohe Klargesang ist so überhaupt nicht euer Ding? Nun dann könnten die Amerikaner CELESTIAL WIZARD etwas für euch sein, denn sie mischen der grundlegenden DNA von Bands wie ACCEPT, FIREWIND oder IRON MAIDEN harsche und heisere Shouts bei, wie man sie ansonsten eher im Thrash oder Death Metal vermuten würde. Wie sich das anhört, könnt ihr dieser Tage auf dem Zweitling "Winds Of The Cosmos" nachhören, der in Eigenregie erscheint.
Das treffend betitelte "Intro" lässt mich dabei aber erst einmal etwas verwirrt zurück, klingt das kurze Instrumental mit seinen einleitenden Achtziger-Keyboards und den fast schon poppigen Gitarren-Leads eher nach einem Nintento-Soundtrack als nach einem Metalsong. 'Revenant' kommt da mit seinem bockstarken Opening-Riff schon deutlich eindrucksvoller aus den Boxen, galoppiert angetrieben vom starken Drumming von Tim Gillman ordentlich nach vorne und hat sogar einige schicke Hooks zu bieten. Auf die eingangs erwähnten Shouts wird hier noch verzichtet, stattdessen setzt man auf typische Heavy-Metal-Vocals, was den Song in meinen Ohren allerdings leider etwas zu vorhersehbar macht. Die Single 'Ice Realm' holt mich da schon deutlich besser ab, schafft den ungewöhnlichen Spagat zwischen der New Wave Of British Heavy Metal und melodischem Death Metal der alten Schule und überzeugt ganz besonders in puncto Gitarrenarbeit auf ganzer Linie. Gleiches gilt ebenso für 'Undead Renegade', 'Cyberhawk' und das wirklich feine 'Powerthrone', die alle knüppelhart zur Sache gehen und mich mit ihrem eigentümlichen Stilmix und wirklich tollem Riffing fesseln.
Zugegeben, immer wenn die Amerikaner den Klargesang auspacken und versuchen eine große Hookline zu zelebrieren, schrammen sie auch schonmal ganz knapp an der Kitschgrenze vorbei, doch gerade bei den eben genannten Nummern geht die Rechnung der überirdischen Zauberer trotz dieses minimalen Mankos voll und ganz auf. Gleiches kann ich von den eher im Power Metal verwurzelten Kompositionen wie 'Steel Crysalis' nicht behaupten, denn sobald die Mannschaft aus Colorado ihre Todesstahl-Einflüsse beiseite schiebt, wird das dargebotene Material doch schnell austauschbar und extrem berechenbar. Breitbeinigen Power Metal mit großen Hooklines hat man eben gerade von europäischen Kollegen schon deutlich überzeugender gehört.
Trotzdem ist das abschließende Fazit zu "Winds Of The Cosmos" insgesamt positiv, denn gerade mit ihrer phasenweise extrem harten und an Göteborger Bands angelehnten Auslegung melodischerer Metalspielarten haben die Amerikaner ein Ass im Ärmel, das ihnen ein echtes Alleinstellungsmerkmal verpasst. Nur müssen sie diese Stärke beim nächsten Mal eben auch auf ganzer Albumlänge ausspielen. Bis dahin langt es zu ordentlichen sieben Punkten für ein in Teilen wirklich starkes Zweitwerk.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs