CELESTY - Legacy Of Hate
Mehr über Celesty
- Genre:
- Symphonic Power Metal
- Label:
- Arise Records / Point Music
- Release:
- 10.05.2004
- Intro
- Unbreakable
- Dream
- Breed From The Land Unknown
- Army Of The Universe
- Settlement
- Shelter
- Legacy Of Hate Part I
- Legacy Of Hate Part II
Neben Italien ist Finnland wohl das Land mit den meisten Veröffentlichungen im Subgenre Melodic Metal. Leider gibt es neben zahlreichen guten Bands auch genauso viele langweilige Truppen, die sich alles zusammenklauen und sich selbst in den Himmel loben. Die Finnen CELESTY sind eine weitere Band, die mit ihrem melodischen, skandinavischen Keyboard-Metal versuchen, Fans von HELLOWEEN, STRATOVARIUS, SONATA ARCTICA und Co. auf ihre Seite zu ziehen. Für die, die den Bandnamen noch nie gehört haben, sei auf die HELLOWEEN Tribute-CD "Keepers Of Jericho Part II" verwiesen, auf der sie das unterbewertete 'The Chance' coverten. Stellt sich also die Frage: Muss man CELESTY kennen oder nicht?
Zunächst einmal sind oben genannte skandinavische Bands nicht der einzige Einfluss. Besonders deutlich werden aufgrund der Chöre auch Parallelen zu RHAPSODY-Alben.
Natürlich findet sich auch auf diesem Album alles, was man erwartet, bevor man auch nur eine Sekunde gehört hat. Schnelle, triolenbasierte Songs, Doublebasshammer, klimpernde Keyboards bis das Hirn explodiert, Tralalamelodien ohne Ende und (Halb-)Balladen.
In so einem Fall, wo man, und wenn die Melodien noch so "ungeklaut" wirken mögen, einfach nichts Neues entdecken kann, stellt sich meist die Gretchenfrage nach dem Sänger. Wenn der überzeugen kann, kann man auch mal über mittelmäßiges Songmaterial hinwegsehen (-> THUNDERSTONE’s neues Album). Leider ist Antti Railio halt auch nur einer von vielen Sängern, der, ohne sich in die Cochones greifen zu müssen, höher kommt als andere. Zu seiner Verteidigung: Der Junge ist gerade mal 19 Jahre alt. Einen besonderen Ausdruck finde ich in seiner Stimme allerdings nicht. Für mich ist er ein schlechterer Fabio Leone, und den mag ich schon nicht besonders.
Um es nochmal ganz deutlich hervorzuheben: Ich möchte die Band weder schlecht machen noch persönlich angreifen. Denn spielen können die Jungs, sonst würde ich sie ja nicht mit oben genannten Bands vergleichen. Beeindruckend sind die Keyboard/Gitarren-Wechselspiele allemal, aber ich kann mich mit einem weiteren Klon nicht anfreunden. Wenn man schon ein Subgenre aufgreift, das einfach schon tausendfach zuvor abgehandelt wurde, sollte man wenigstens ein paar innovative Ideen mit einbringen. Und es ist nie ein Lob für eine Band, wenn man genau sagen kann wie sie klingt: wie eine Mischung aus RHAPSODY und SONATA ARCTICA.
Fazit: Ich als Melodic/Power-Metal-Liebhaber würde mir das Teil sicherlich nicht kaufen. Andererseits bereue ich es auch nicht, die CD gehört zu haben. Dennoch stinkt sie im Vergleich zu den Genregrößen einfach ab. Musikalische Klasse ist auch dieser Band nicht abzustreiten, aber die reicht halt noch lange nicht, um wirklich große Songs am Start zu haben...
Dennoch sollten große RHAPSODY-Fans reinhören, ich kann mir gut vorstellen, dass solche mit diesem Material absolut befriedigt werden. Vielleicht ist mein Problem einfach auch, dass ich RHAPSODY genauso wenig mag...
Anspieltipps: Sucht euch einen aus.
- Redakteur:
- Christian Hubert