CELLADOR - Enter Deception
Mehr über Cellador
- Genre:
- Melodic Metal
- Label:
- Metal Blade/SPV
- Release:
- 30.06.2006
- Leaving All Behind
- A Sign Far Beyond
- Never Again
- Forever Unbound
- Seen Through Time
- Wakening
- Releasing The Shadow
- No Chances Lost
Die Vorzeichen für diesen Release sind schlicht und einfach perfekt: Brian Slagel, seines Zeichens Chef von Metal Blade Records, ist vollkommen begeistert von seinem neuesten Signing CELLADOR und ist der Band bei den Arbeiten zu "Enter Deception" auch äußerst hilfreich zur Hand gegangen. Außerdem hat sich HATE ETERNAL-Riffmeister Erik Rutan für die Musik von CELLADOR begeistern können und bereitwillig den Produzentenjob angenommen. Hier muss also etwas ganz Besonderes reifen.
Nun, die Realität sieht dann aber leider anders aus, denn "Enter Deception" ist in fast jeglicher Hinsicht ein laues Lüftchen. Und dabei spielt die Band noch nicht einmal, wie anfangs erwartet, brutalen Death Metal. Stattdessen gibt es in den acht Kompositionen dieses relativ kurzen Albums ausschließlich penetranten Happy Metal zu hören, der in etwa so viele innovative Momente aufbieten kann wie DJ BOBO auf seinem letzten Dancefloor-Werk. Nein, das ist kein Späßchen, sondern leider Gottes bitterer Ernst. Hier ein billiges HELLOWEEN-Zitat, dort eine stimmliche Parodie von Tobias Sammet, und fertig ist der drittklassige Sound. Und dafür hat sich ein Gott wie Rutan tatsächlich hergegeben? Unglaublich!
Nun, grundsätzlich schlecht ist die Mucke ja nicht, denn immerhin können CELLADOR in Nummern wie dem flotten 'Releasing The Shadow' oder beim ebenfalls schnellen 'Leaving All Behind' noch ein paar ganz passable Melodien platzieren. Und auch der Gesang geht ja noch weitestgehend in Ordnung, auch wenn er klar auf der Kippe zur italienischen Kitsch-Fraktion steht. Aber mehr soll es dann aber auf "Enter Deception" nicht sein. Die Zeiten, in denen man mit durchgängiger Doublebass, hohen Vocals und fröhlichen Melodien Pokale sammeln konnte, sind vorbei. Und die Zeiten, in denen Leute auf solch minderwertige Platten reinfallen, hoffentlich auch. Mir ist zwar nach wie vor schleierhaft, was die Herren Rutan und Slagel geritten hat, für eine zweitklassige Band wie CELLADOR ihre wertvolle Zeit zu verschwenden, aber diesen einen Fehltritt sollte man ihnen ruhig verzeihen. Viel verheerender fände ich es indes, wenn die Fans sich auf ihr Gespür verlassen und für dieses Album auch noch Geld ausgeben. Denn eure hart verdienten Cents haben CELLADOR auf keinen Fall verdient.
Anspieltipp: Releasing The Shadow
- Redakteur:
- Björn Backes