CELLAR DARLING - The Spell
Auch im Soundcheck: Soundcheck 03/2019
Mehr über Cellar Darling
- Genre:
- Progressive Folk Metal / Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Nuclear Blast
- Release:
- 22.03.2019
- Pain
- Death
- Love
- The Spell
- Burn
- Hang
- Sleep
- Insomnia
- Freeze
- Fall
- Drown
- Love Pt. II
- Death Pt. II
Wenn man sich in den Tod verliebt...
Meine Wertschätzung für Anna Murphy, die Schöpferin von CELLAR DARLING, habe ich auf diesen Seiten schon einige Male kundgetan. Hier ist nun das zweite Album von CELLAR DARLING, ihrer aktuellen Hauptband. Album Numero eins war ja genau mein Sound ("This Is The Sound") mit einer perfekten Balance aus kommerzieller Substanz und Experimentier-Reichtum. "The Spell" ist nun ein Schritt in Richtung zweiterer Komponente, denn es ist ein Konzept-Album geworden, das eine durchgehende Geschichte erzählt. Die Schweizer Landschaft muss für Anna hier sehr inspirierend gewesen sein, denn es geht um ein Mädchen, das sich auf der Suche nach dem Sinn des Lebens in den Tod verliebt. Wenn das mal nicht in die Hose geht...
Ich gebe zu, anfangs tue ich mir schwer, mich in die spürbar komplexere Musik von CELLAR DARLING hinein zu finden. Natürlich ist Annas Zauberstimme allein schon ein Grund, die Musik zu hören, und sie vereint hier ein weiteres Mal gekonnt Stimmungen, die wir von ANNEKE VAN GIERSBERGEN , aber auch KATE BUSH oder BJÖRK kennen. Aber es bedarf schon einiger Durchläufe, bis der folkige Dark-Prog-Metal auch zündet. Vielleicht ist es der abermals ein wenig dumpfe (Gitarren-)Sound, der mir hier ein paar Probleme bereitet. Doch die Wolken reißen mit der Zeit immer mehr auf und es kommen die Berge zum Vorschein. Die Begegnung mit dem Tod ('Death') besticht durch ein paar schöne THE GATHERING-Gedächtnis-Melodien. 'The Spell' geht mit seiner auffälligen Melodie auch bald gut ins Ohr. Und nebenbei gibt es viele behutsame, stimmungsvolle Momente mit Piano und Flöten. Ich kann mir vorstellen, dass sich das Album in Kombination mit dem Artwork noch weiter öffnet, hierzu kann ich aber leider nicht viel mehr sagen. Als Begleitmaterial gibt es bei der limitierten Erstauflage sogar ein Audiobuch, gesprochen vom Anna selber.
Ganz ohne Schnickschnack fehlen mir auf "The Spell" aber Smasher á la 'Black Moon' oder 'Fire, Wind and Earth'. Wahrend das Debüt bunter, lebendiger und herzlicher wirkte, ist "The Spell" stimmungsmäßig aufgrund des Konzepts düsterer, dadurch vielleicht ein wenig leidenschaftlicher, aber insgesamt auch schwieriger zu hören. Die Zeit wird zeigen, wie bedeutungsvoll "The Spell" für mich persönlich und für Anna-Jünger generell sein wird. Neulinge sollten aber mit "This Is The Sound" anfangen.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Thomas Becker