CELLAR KIDS - Halo Effect
Mehr über Cellar Kids
- Genre:
- Modern Metal Punk
- Release:
- 30.05.2008
- Against The Tide
- Surface
- Change My Mind
- Fucked Up
- Your Life
- The End
- 1984
- Conscious Insanity
- No Longer
- Heaven
- The Youth
- Skate
Monderner Metal mit College-Punk-Schlagseite präsentieren uns die Kölner CELLAR KIDS auf ihrem Debütalbum "Halo Effect".
Es ist schon wirklich verwunderlich, wie man sich in seiner eigenen Wahrnehmung doch täuschen kann. CELLAR KIDS aus dem Großraum Köln möchten uns ihre Musik auf dem Debütalbum "Halo Effect" als Metalcore verkaufen, wofür aber aus meiner Sicht nur sehr wenig spricht. Prinzipiell haben wir es hier nämlich mit modernem Metal zu tun, der sogar oftmals eine punkige Attitüde offenbart, und außer ein paar gelegentlichen Shouts nicht viel mit Hardcore gemein hat. Grundsätzlich denke ich aber, dass die Jungs selbst noch auf der Suche nach ihrer Position sind, soviel lässt sich zumindest aus den zwölf Songs heraushören.
Die beiden Gitarristen Gero und Alessandro zocken sich insgesamt recht ordentlich durch die Songs, haben teilweise ein paar starke Riffs in der Pfanne ('Surface', 'The End') und brauchen sich auch im Solobereich nicht zu verstecken. Trotzdem sind mir die vielen modernen und offenen Passagen einfach zu austauschbar. Mir fehlt noch eine Schippe mehr an Energie, die gnadenlose Wand. Das ist aber auch ein Problem der gesamten Band, die mir insgesamt nicht entschlossen und zwingend genug daherkommt. Für eine Metalcoreband wäre das definitiv viel zu handzahm. Mit fortlaufender Spielzeit ändert sich dann das Gesicht von CELLAR KIDS, denn sie entdecken ihre Vorliebe für modernen amerikanischen College Punk ('Fucked Up', '1984', 'Your Life', 'The Youth', 'Skate'). Obwohl das absolut nicht meine Baustelle ist, geben die Jungs in dieser Ecke eine deutlich bessere Figur ab.
Das liegt vor allem an Sänger Kim Rese, der in den härteren Songs mit seiner punkigen Stimme etwas kraftlos und deplaziert wirkt. Die Strophen sind dann meist ein netter Versuch, aggressiv und melodisch zugleich zu sein, während die gesungenen Refrains wiederum funktionieren. Die gelegentlichen Shouts sind sehr gut, können aber das Boot nicht herumreißen. Bei den moderneren Songs, in denen Kim durchgehend seine Singstimme einsetzt, kommt er viel besser zur Geltung und passt wie die berühmte Faust aufs Auge. Sollte die musikalische Ausrichtung am Gesang festgemacht werden, so müssten sich CELLAR KIDS eher in diese musikalische Richtung bewegen.
Das Album ist recht nett aufgemacht, die Produktion in Ordnung – da kann man für eine erste Eigenproduktion nicht wirklich meckern. Musikalisch haut mich das zwar nicht aus den Socken, wer aber auf diese modernen Sounds steht, sollte das Kölner Quintett durchaus mal anchecken. Könnte mir sehr gut vorstellen, dass die Fanschicht von CELLAR KIDS deutlich unter zwanzig Jahren liegt, sehr hüpffreudig unterwegs ist und keinen besonderen Wert auf lange Haare legt. "Halo Effect" ist ein netter Einstand, mit dem sie jetzt die letzten drei Jahre, in denen sie an ihrem Debütalbum gefeilt haben, hinter sich lassen. Mal sehen, was die Zukunft so bringt. Die Scheibe könnt ihr für 10 EUR zzgl. Porto und Verpackung direkt über die Band beziehen.
Anspieltipps: Conscious Insanity, Against The Tide, Heaven
- Redakteur:
- Chris Staubach