CENTURIONS GHOST - Blessed & Cursed In Equal Measure
Mehr über Centurions Ghost
- Genre:
- Doom
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- The Church Within Records
- Powerful Sense Of Dead
- Blessed & Cursed
- Wizard Of Edge
- A Born Leader
- Hyena Circle
- In Equal Measure
- IV Stronghold
- Temple
<p class="MsoNormal">Von einem Extreme ins Nächste!</p>
Doom-Kapellen wird es wohl immer geben und das Genre Doom ist auch nie wirklich OUT oder jemals besonders IN gewesen. Doom ist halt Doom, auch wenn es innerhalb des Genre inzwischen Unterschiede gibt, die aber jeder Doom-Fan selbst herausfinden sollte. Die von der Insel kommende Band CENTURIONS GHOST lebt ein wenig an der Grenze zweier Doom-Genre, was sie mit ihrem neuen Output "Blessed & Cursed In Equal Measure" wieder absolut beweist. Der exzentrische Sänger Mark Scurr, mit seiner sehr extremen Stimme, drängt die Truppe gerne mal in Richtung Sludge, ohne dabei aber zu übertreiben. Die Vocals von Mark sind schon ein kleines Markenzeichen der Band und nicht Jedermanns Sache, was eventuell der Grund für den bisher ausgebliebenen Erfolg sein könnte. Mit neuem Label im Rücken präsentieren uns die Briten in knapp 50 Minuten die ganze Wucht des Doom Metal.
CENTURIONS GHOST eröffnen ihren neuen Longplayer mit einer tief-dunklen Gitarrenwand, welche mich absolut an CROWBAR erinnert. Die fetten Doom-Grooves gepaart mit Marks außergewöhnlichem Schrei-Gesang machen einem Angst und ich kann gut verstehen, wenn viele Hörer schon nach kurzer Zeit zum nächsten Song übergehen. Verpassen werden diese Personen auf alle Fälle den zum Ende abgehenden Southern-Part, den die jüngsten COC oder LEADFOOT nicht hätten besser machen können. Wesentlich entspannter geht die Band bei dem folgenden 'Blessed & Cursed' zu Werke. Der ungewöhnliche Midtempo-Rhythmus überrascht und die Vocals von Mark kommen etwas melodischer rüber, wirken aber trotzdem immer noch sehr anstrengend. Hat man sich inzwischen etwas an den Gesang gewöhnt, so wird man bei dem leicht progressiveren 'Hyena Circle' auf eine erneute Probe gestellt. Die Musik ist wunderbar abwechslungsreich und Mark schreit sich so die Seele aus dem Hals, dass man automatisch daran denken muss, ob er sich bei den Aufnahmen, nach dem Song wohl übergeben musste? Ist man dann endlich bei Titel Nummer acht 'Temple" angekommen, hat man es dann auch schon nach etwas mehr als neun Minuten geschafft. Dieser Track ist zu Anfang sehr aggressiv und erinnert doch sehr an Sludge-Doom. Aber plötzlich dann, inmitten herrlichsten Lärms, nachdem die Hälfte des Songs vorbei ist, Stille. Man hört eine entspannte Bassline, die Atmosphäre wird herzlicher und angespannter. Die Gitarre eröffnet den zweiten Teil des Songs mit Slow-Doom-Riffing und lässt diesen auch so ausklingen – unglaublich!
Ja, die Engländer machen es einem auch mit ihrem dritten Werk in knapp fünf Jahren nicht wieder einfach sie zu mögen. Musikalisch absolut wunderbar und eigenständig, muss man sich fragen, ob man bei dieser extremen Stimme es schafft, dass Werk komplett durchzuhören? Ein skippen inmitten eines Songs ist absolut nicht zu akzeptieren – jeder Song sollte aufgrund seiner Dramaturgie vollständig gehört werden und wer sich dazu nicht in der Lage sieht, wird das Album nicht verstehen. CENTURIONS GHOST mag man oder nicht, einen Mittelweg gibt es nicht.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Thomas Schmahl