CENTURIONS GHOST - The Great Work
Mehr über Centurions Ghost
- Genre:
- Doom Metal
- Label:
- I Hate Records
- Release:
- 23.04.2007
- The Supreme Moment
- Let Sleeping Corpses Die
- Only The Strong Can Survive
- Black Hearts Will Break
- The Great Work
- Bedbound (In The House Of Doom)
- Specimen No. 7
- In Defiance
- Walking Through Walls
- I Am God, You Are Denied
Schon mit dem Debüt "A Sign Of Things To Come" hat diese britische Truppe für ordentliches Aufsehen in der Doom-Gemeinde gesorgt, war ihr Stil doch sehr eigenwillig und vor allem vielseitig. Dem setzen die Engländer mit "The Great Work" noch ordentlich eins drauf, denn aufbauend auf ihren Grundfesten haben sie ihren Sound verfeinert und noch zwingender gestaltet. Stilistisch, produktionstechnisch und kompositorisch. Sie verbinden ein Doom-Grundgerüst aus meist zähen, wuchtigen Riffs mit einer beachtlichen Epik, die von einem archaisch nach Hammond tönenden Keyboard unterstrichen wird und mit Elementen aus dem Death und Black Metal, so dass sich auf dieser Platte alle Genres vereinen, welche sich wahrhaftig schimpfen.
Das Gute dabei ist: Es funktioniert, ohne Abstriche. Wir haben es mit einer absolute gelungenen, originelle Art des panmetallischen Crossovers zu tun, der so ziemlich alle Metaller ansprechen sollte, welche es gerne düster, episch und eindringlich mögen. Schon der Einstieg mit 'The Supreme Moment' ist ausladend und intensiv, erinnert atmosphärisch etwas an die mittleren CATHEDRAL und entwickelt dabei einen monströsen Drive, der direkt in Nacken und Beine geht. Ein ganz großer Pluspunkt der Band ist dabei der vielseitige und eigenständige Sänger Mark Scurr, der wirklich allerlei krasse Töne aus seinem Sangesorgan würgt, dabei aber keineswegs zu sehr auf "abartig" macht. Leicht bis schwer gepresst klingt er meistens, was dem Ganzen etwa bei 'Let Sleeping Corpses Die' auch einen kleinen New-Orleans-Sludge-Anstrich verleiht.
Neben zäher und wuchtiger Urgewalt begegnen uns aber auch Stücke mit angezogenem Tempo und einer gewissen Thrash-Note, wie das etwa beim dramatisch in Szene gesetzten 'Only The Strong Can Survive' der Fall ist, das kaum mehr aus dem Kopf will und durch seine massive Energieentfaltung die meisten Zweifler der Länge nach niederstreckt. Bei 'Black Hearts Will Break' bleibt die Brechstange weitgehend im Holster, hier ist klarerer Gesang, ein wenig Akustik und viel Psychedelisches angesagt, bevor das titelspendende Sample den dynamischen Stampfer 'Bedbound' einläutet und nach einem gigantischen Akustik-Instrumental die Speed-Nummer 'In Defiance' mit aller Wucht aufräumt.
Da auch der Rest der Scheibe keinen Deut abfällt, will ich an dieser Stelle mit dem Abhandeln der einzelnen Songs aufhören und lediglich noch mal drauf hinweisen, dass CENTURIONS GHOST eine sehr originelle Band ist, die mit ihrem Stilmix voll ins Schwarze trifft. Hier sitzen wir nicht zwischen den Stühlen, sondern auf einer Bank mit erheblicher stilistischer Bandbreite, auf der es sich Anhänger vieler Sparten gemütlich machen können und sollten. Bei aller Liebe zum Doom, so ließ sich doch in den letzten Jahren auch hier das Aufkommen einer gewissen Austauschbarkeit beobachten, und genau dem Tritt des Zenturios Geist mit aller Macht entgegen.
Anspieltipps: The Supreme Moment, Only The Strong Can Survive, In Defiance
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle