CEREMONY OF SILENCE - Outis
Mehr über Ceremony Of Silence
- Genre:
- Black/Death Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Willowtip Records
- Release:
- 05.04.2019
- Invocation Of The Silent Eye
- Ceremony Of A Thousand Stars
- Trance Of Void
- Upon The Shores Of Death
- Black Sea Of Drought
- Arising Of No Man
- Into The Obscure Light
Debüt mit einigen interessanten Ansätzen
Dass die Länder im Osten Europas gerade in den härteren Genres des Metal einiges zu bieten haben, ist ja bekannt. Die Slowakei hatte ich bisher in Sachen extreme Musik allerdings gar nicht auf dem Schirm, mir fällt spontan auch keine Band aus der Slowakei ein, die ich jemals gehört hätte. Umso mehr erfreut es mich, dass es mit "Outis", dem Debüt von CEREMONY OF SILENCE, endlich auch mal eine Scheibe aus der Slowakei auf meinen Tisch oder besser gesagt in meinen Player geschafft hat. Das Duo besteht aus Gitarrist Vilozof und Drummer Svjatogor und existiert erst seit 2015. "Outis" wurde bereits 2017 aufgenommen und gemastert, die Veröffentlichung hat aber tatsächlich bis jetzt gedauert. Hervorzuheben ist außerdem das schicke Artwork, welches von Svjatogor gestaltet wurde. Die gesamten Lyrics auf "Outis" stammen ebenfalls aus seiner Feder.
Musikalisch ist CEREMONY OF SILENCE ganz klar im Death Metal verwurzelt, allerdings reichern die beiden ihren Sound mit einigen interessanten Zutaten an, die man in diesem Genre auch nicht alle Tage hört. Besonders markant sind die längeren Instrumentalpassagen, welche in mehreren Songs vorhanden sind und teilweise sehr atmosphärisch daherkommen. Auf Keyboardklänge wird hier jedoch komplett verzichtet, CEREMONY OF SILENCE setzt zur Erzeugung der Atmosphäre viel mehr auf dissonante Gitarrenklänge ('Upon The Shores Of Death'), was auch wunderbar funktioniert. Ich kenne das sonst eher aus dem Black Metal, aber auch hier passt es richtig gut und verleiht den Songs zudem einen eigenständigen Klang mit Wiedererkennungswert. Geblastet wird natürlich auch was das Zeug hält, durch die atmosphärischen Parts und viele geschickt platzierte Temopwechsel kommt allerdings zu keiner Zeit Langeweile auf.
Das gleiche Maß an Abwechslung kann ich dem Gesang leider nicht bescheinigen, denn der fällt leider sehr eintönig und gleichförmig aus. Noch dazu ist er etwas unglücklich gemischt, so dass man in oft nur im Hintergrund hören kann. Von den Lyrics versteht man auch nur einzelne Wörter. Das gleiche Schicksal haben übrigens die Drums erlitten, die auch viel zu sehr im Hintergrund sind meiner Meinung nach. Im Black Metal hört man einen solchen Sound öfters, aber auch da bin ich meistens kein Freund davon. Gut möglich zwar, dass CEREMONY OF CILENCE genau diesen Sound angestrebt hat, aber gerade das Schlagzeug muss bei einer Death-Metal-Scheibe einfach ordentlich knallen, finde ich. Mit einem besseren Soundgewand hätte man die Songs noch ein gutes Stück aufwerten können, denn schlecht sind die nicht.
Voll umfänglich konnte mit "Outis" leider nicht überzeugen. CEREMONY OF SILENCE kann zwar mit guten Ideen aufwarten, welche den Songs einen hohen Grad an Eigenständigkeit und Wiedererkennungswert verleihen, aber die großen Kracher und Nackenbrecher sind auf dem Debüt eben leider auch nicht vorhanden. Nach unten gibt es zwar auch keine Ausreißer, vielmehr bewegt sich alles im soliden Mittelmaß mit gelegentlicher Tendenz nach oben. Wie oben bereits angemerkt, hätte man durch einen passenderen Sound noch etwas herausholen können, das hätte aber wohl auch nur maximal einen ganzen Punkt ausgemacht. Denn auch dann wäre der Gesang immer noch gleichförmig und die Scheibe mit gerade einmal knapp 35 Minuten Spielzeit außerdem recht kurz geraten. Sehr gut hingegen gefallen mir die atmosphärischen Parts, die CEREMONY OF SILENCE gerne einbaut, das sollten die Jungs auf jeden Fall beibehalten. "Outis" ist somit ein solides Debüt, das über wirklich gute Ansätze verfügt, dem aber um sich dauerhaft in den Playern zu halten einfach die großen Kracher fehlen.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Hermann Wunner