CHAINBREAKER - Relentless Night
Auch im Soundcheck: Soundcheck 12/2020
Mehr über Chainbreaker
- Genre:
- Thrash / Speed Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Metal On Metal Records
- Release:
- 31.10.2020
- As Dusk Rises
- Nightstalker
- Vile Hounds
- Iron Grave
- A Prayer Down The Drain
- Relentless Night
- The Axe
- Out Of The Crypt
- Into Eternal Silence
- S.M.P.
Das nächste Thrash-Brett der Oberösterreicher
Nicht von den ebenfalls recht deftig zur Sache gehenden Kanadiern ist hier die Rede, sondern von jener Formation mit Namen CHANBREAKER aus der Stahlstadt Linz, die wohl nicht zuletzt deshalb in ihr Band-Logo ein Ä statt einem A integriert hat. Gegründet 2015, folgte im Jahr darauf die EP "Awakening Of Evil" und 2018 das Debütalbum "Wasteland City". Dafür erhielten die Donaustädter reichlich positive Resonanz, weshalb es nur allzu logisch erscheint, dass der eingeschlagene Weg mit aller Konsequenz beibehalten wurde.
Zwar war es von den mit Haut und Haar dem Thrash Metal verfallenen Burschen ohnehin nicht anzunehmen, dass man sich auch nur einen Nanometer von ihrer Gangart abbringen lassen würde, doch da der Vierer auf "Relentless Night" dermaßen motiviert zur Sache geht, ist sehr wohl anzunehmen, dass das damalige Feedback nicht spurlos an der Truppe vorbeigezogen ist. Im Gegenteil, die Burschen erwecken den Eindruck als ob sie noch ein Schippe nachgelegt hätten. Zumindest die schier unfassbare Energie und Spielfreude lassen das vermuten.
Im Gegensatz zum Erstling darf man dieses Mal obendrein mit Stolz verkünden, bei einem der geschmacksichersten Plattenfirmen dieses Erdballs überhaupt untergekommen zu sein. Zu Recht, schließlich prangt das "Metal On Metal"-Banner nicht auf jedem Tonträger. Sehr wohl aber auf dem neun Songs und ein Intro umfassenden neuen Gerät der vier Rabauken von CHAINBREÄKER.
Nach der kurzen, atmosphärischen Instrumental-Eröffnung 'As Dusk Rises' brettert die Band unbarmherzig in bewährter Manier los. Soll heißen, es gibt erneut nichts anderes als mit Höchstgeschwindigkeit dargebotenen Thrash Metal der alten Schule zu hören. Davon verstehen die Oberösterreicher einiges, weshalb man sowohl die Rumpel-Fraktion zufriedenstellen wird als auch jene Klientel, die einigermaßen Wert auf technischen Anspruch legt.
Da bei einer solchen Gangart und Vortragsweise die Inspirationsquellen oftmals offensichtlich sind, lassen sich auch für "Relentless Night" diverse große Namen des Genres als solche anführen. Durch die Tatsache, dass sich die Burschen zudem sowohl bei europäischen Heroen als auch an der Ursuppe in Übersee bedienen, könnte man hier wohl der Einfachheit halber einen Auszug eines Thrash Metal-Lexikons anführen und es würde kaum ein Name fehl am Platz sein.
Beeindruckend ist einmal mehr die teils halsbrecherische Geschwindigkeit des Vortrags. Hinzuzufügen gilt es noch, dass der Speed vor allem in Kombination mit entsprechende Härte bestens zur Geltung kommt. Dennoch wird nicht permanent gebrettert, sondern durch gewiefte Breaks für ausreichend Abwechslung gesorgt.
Verbesserungswürdig bleibt jedoch nach wie vor der Sound, der für mein Dafürhalten zu sehr auf "authentisch" getrimmt klingt und vor allem den Bass unter Wert präsentiert. Aber auch der Gesang von Christoph Ley dürfte für polarisierende Meinungen sorgen, zumal er zwar ein ähnliches Geifern wie der junge Schmier an den Tag zu legen vermag, diese Art von Verbalausdruck aber eben nicht jedermanns Geschmacksnerven trifft.
Das jedoch dürfte den Burschen eher egal sein, weshalb ich auch jede Wette eingehe, dass auch der nächste Dreher von CHAINBREÄKER eine musikgewordene Abrissbirne wird.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Walter Scheurer