CHARRED WALLS OF THE DAMNED - Creatures Watching Over The Dead
Auch im Soundcheck: Soundcheck 09/2016
Mehr über Charred Walls Of The Damned
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Metal Blade
- Release:
- 23.09.2016
- My Eyes
- The Soulless
- Afterlife
- As I Catch My Breath
- Lies
- Reach Into The Light
- Tear Me Down
- Living In The Shadow Of Yesterday
- Time Has Passed
Prog Power Thrash einer Supergroup.
Bei der Konstellation von CHARRED WALLS OF THE DAMNED fange ich wie zur Bandgründung 2009 immer wieder aufs Neue an zu Sabbern. Szene-Gott Steve DiGiorgio am Bass, Jason Suecof an der Klampfe und Richard Christy an den Drums bilden das superbe Instrumental-Dreigestirn. Doch den eigentlichen Reiz macht einer der besten Metal-Sänger der Neuzeit aus und ich möchte hier die Gelegenheit nutzen, um Tim "The Ripper" Owens vollkommen zu Recht über den grünen Klee zu loben. Ob nun bei JUDAS PRIEST oder ICED EARTH, solo oder in zahlreichen Kollaborationen: Der Mann hat einfach in seiner Stimme das, was 99% der anderen Sänger im Metal-Zirkus nicht haben und diese unvergleichbare Art, dieses teils aggressive, teils gefühlvolle, teils melodische, teils giftige Element macht für mich den Reiz jeder Owens-Veröffentlichung aus. So spitzte ich natürlich auch meine Ohren, als der "Cold Winds On Timeless Days"-Nachfolger angekündigt wurde. Und auch CHARRED WALLS OF THE DAMNED-Album Nummer drei ist Power Thrash vom Feinsten, hat neben einem superben Artwork musikalisch sehr viel zu bieten.
Zugegeben, ich empfand das gleichnamige Debüt sowie angesprochenen Nachfolger eine Nuance besser, konsequenter, doch schenkt man "Creatures Watching Over The Dead" jene Zeit, die das Drittwerk auch verdient, haben wir es mit einem bärenstarken Album mit tollen Prog-Elementen, einer sehr gut aufeinander abgestimmten Instrumentalmannschaft und einem – wie immer – fabelhaften Sänger zu tun. Vielleicht bleiben an sich tolle Songs wie das eröffnende 'The Eye', 'Afterlife' sowie 'Lies' nicht gleich von Anfang an kleben und eventuell muss man sich erst durch jenes Dickicht kämpfen, der auf dem Cover abgebildet ist. Ein wenig sperrig für die einen, für die anderen jedoch ein Album zum Eintauchen, ein spannendes, abenteuerliches Werk, für das der Hörer viel Zeit in Anspruch nehmen muss, danach aber mit Brechern wie das wilde 'The Souless' und vor allem 'As I Catch My Breath' und 'Tear Me Down' belohnt wird. Owens Stimme kommt wunderbar zur Geltung, verleiht "Creatures Watching Over The Dead" sehr viel Tiefe und Volumen und auch wenn nicht alle Songs gleichermaßen zünden und man, wie bereits angedeutet, anfangs viel Zeit investieren muss, haben wir eine bockstarke Mischung aus Power und Thrash Metal vorliegen. Im direkten Vergleich würde ich zwar immernoch "Cold Winds On Timeless Days" hauchzart vorziehen, doch wer weiß, wie sich "Creatures Watching Over The Dead" in den kommenden Wochen und Monaten entwickelt.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp