CHEENO - The Next Step
Mehr über Cheeno
- Genre:
- CrossOver
- Label:
- Soulfood Music
- Release:
- 05.12.2008
- Bo-Toxx Mind Society
- 64AD
- Invisible
- Buddhistic Hands
- At
- You
- Pacman
- DotDotDot
- Silizium
- Go
- Into A New State
- Whereaminow
- Floor Nr. 7
- Bye Sequence
- Dragonfly Rise
- So She / The Final Act
- The Next Step Will Be The Hardest
Die neue Platte der Saarbrückener strotzt nur so vor Ambition und Motiven, doch dabei wurde das Wichtigste vergessen: der musikalische Funke.
Technisch anspruchsvoll. Spielerisch professionell. Stimmlich makellos. Konzeptionell durchdacht. Viel mehr wäre über die neue Platte der jungen wie aufstrebenden Band CHEENO aus Saarbrücken eigentlich nicht zu sagen. "The Next Step Will Be The Hardest" klingt anfänglich wie endlich gut. Eingängig ist das Songwriting, ebenso wie abwechslungsreich, fehlerfrei und gekonnt das Instrumentalspiel, und der Gesang der Frontfrau Jennie ist klar wie Glas. Die kurz angerissene Bandbiographie, die unter anderem die Vorband AUTUMNBLAZE erwähnt, ebenso wie x Nachwuchswettbewerbe, macht sehr schnell klar, dass diese Band nicht weniger wollte als ALLES. Das hört man dem Sound auch an. Hier wollte man wirklich alles perfekt machen. Die Produktion ist lupenrein, die Musik wie erwähnt ganz großes Ohrenkino und das Artwork der Platte kann sich auch sehen lassen.
Und doch ... Auch nach mehrmaligem Anhören bleibt ein flaues Gefühl im Magen. Man wird von dem WOLLEN so sehr plattgewalzt, dass kaum mehr Platz ist für freie Gefühle, die Musik normalerweise im Innern eines Audiophilen erstehen lässt. Und hier fängt das Dilemma an: Bei aller Professionalität und Kunstfertigkeit der Band und der Musik will einfach kein Funke überspringen.
Das fängt bei den Texten an, die man ohne mit der Wimper zu zucken als belanglos und flach bezeichnen kann. Dann die Tatsache, dass man die Einflüsse, die man eigentlich nur vermuten dürfte, deutlich heraushören kann. TOOL werden gleich an mehreren Stellen zitiert, ebenso wie die DEFTONES oder die DISTURBED, von KORN mal ganz zu schweigen, PORCUPINE TREE winken einem auch aus dem Klangbild entgegen. Sowas darf nicht sein. Nicht bei so ambitionierter Arbeit. Und dann natürlich das Totschlagargument gegen jede Band, die versucht ernstgenommen zu werden: Es klingt schon fast steril.
An dieser Platte wurde so lange geschraubt, bis der letzte Funke freier Musik und Kreativität unter einer dicken Patina an Korrektheit begraben war, was letztendlich der Killer für die Lebensdauer dieses Flachtellers ist. Schade, alles gekonnt, zu viel gewollt.
Anspieltipps: At, 64AD
- Redakteur:
- Michael Kulueke