CHILDREN OF BODOM - Follow The Reaper (Reloaded)
Mehr über Children Of Bodom
- Genre:
- Melodic Death Metal
- Label:
- Nuclear Blast
- Release:
- 13.06.2008
- Follow The Reaper
- Bodom After Midnight
- Children Of Decadence
- Everytime I Die
- Mask Of Sanity
- Taste Of My Scythe
- Hate Me!
- Northern Comfort
- Kissing The Shadows
- Hellion (Bonus Track)
- Hate Me! (Single Version)
- Everytime I Die (Videoclip)
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Ich erinnere mich noch gut an diesen schicksalsträchtigen Freitag im Jahr 2000, der nicht nur mein privates Leben, sondern auch meine musikalische Zukunft maßgeblich beeinflussen sollte: Aus Harmonie wurde Chaos, aus Gothic wurde Metal. Und das dem so war, lag unter anderem an dieser Scheibe. Zwar war mir über die jungen Finnen schon einiges zu Ohren gekommen, doch das Wichtigste, ihre Musik, blieb mir gänzlich unbekannt. Da die Bodom-Kinder aber in jeder Gazette zu erblicken waren, bestellte ich mir auf gut Glück "Follow The Reaper". An jenem Freitag klingelte der Postbote, ich riss ihm das Paket aus seinen erfrorenen Händen und rannte zur Stereo-Anlage. Die wilde Fahrt begann. Doch blieb mir zunächst wenig Zeit, und so verschob ich die genaue Erkundung auf eine einstündige Autofahrt am nächsten Tage, deren Ziel das Chaos war. Die Sonne schien, die Wolken waren im Urlaub. Motor an - CD rein.
Der Titeltrack lässt alle Sorgen vergehen. Atmosphärisch, ergreifend und mit jeder Menge Energie ziehen Alexi Laiho und Konsorten alle Register. Die Gitarren fighten mit dem Keyboard und ich mit der Geschwindigkeitsbegrenzung. Mit 'Bodom After Midnight' und 'Children Of Decadence' folgen weitere Gift-Perlen, bevor mich zum ersten Male 'Everytime I Die' küsst. Bis heute blitzen die Bilder dieser Fahrt durch mein Hirn, wenn Alex den Chorus durch die Wälder schreit: "Another night, another demise - Cadaverous wind blowing cold as ice - I'll let the wind blow out the light - Cause it gets more painful every time I die". Aber auch 'Hate Me!' oder das obergeile 'Kissing The Shadows' mit seinen genialen Keyboard-Gitarren-Duell prägten sich tief in die Hirnzellen ein. Der perfekte Soundtrack für die Fahrt in den Wahnsinn, für den Ritt auf der RasierklingeObjektiv gesehen läuteten die Jungs mit "Follow The Reaper" eine neue Richtung ein. Lebten und faszinierten die beiden Vorgänger vom enormen Überraschungspotential, vielen Breaks und jugendlichem Chaos, so zeigten sich die Finnen bei ihrem dritten Werk deutlich gereifter - aber auch geschliffener. Das mag einige Fans auch heute noch an diesem Werk stören. Es rockt wie Sau, doch richtig wild ist es eigentlich nicht mehr. Wer das Original hat, brauch diese eigentlich nicht gegen diese Wiederveröffentlichung einzutauschen. Als Bonustracks weiß nur 'Hate Me!' zu interessieren. Hier präsentieren uns die Donzdorfer die Single-Version, welche sich streckenweise doch ganz ordentlich von der Album-Version unterscheidet. 'Hellion' war schon auf meiner damaligen CD enthalten und kann somit nur als halber Bonustrack durchgehen. Um die Edition noch ein wenig aufzuplustern, gibt es zum Schluss noch das Video zu 'Everytime I Die'.
Alle aber, die diesen Klassiker nicht im Regal stehen haben, sollten schleunigst zum Plattendealer aufmachen und sich „Follow The Reaper - Reloaded“ besorgen. Ich für meinen Teil lege den Silberling jetzt ein, schnall mich an und drücke Vollgas! Auf die gute alte Zeit: "I dont give a fuck if you Hate Me!"
- Redakteur:
- Enrico Ahlig