CHILDREN OF BODOM - Hate Crew Deathroll
Mehr über Children Of Bodom
- Genre:
- Melodic Death Metal
- Label:
- Spinefarm Records
- Release:
- 17.03.2003
- Needled 24/7
- Sixpounder
- Chokehold (Cocked'n'Loaded)
- Bodom Beach Terror
- Angels Don't Kill
- Triple Corpse Hammerblow
- You're Better Off Dead
- Lil' Bloodred Ridin' Hood
- Hate Crew Deathroll
Jawollja! Die Kinder sind endlich erwachsen geworden - und haben mit “Hate Crew Deathroll“ folglich nicht nur ihr bis dato reifstes, sondern meiner bescheidenen Meinung nach auch abwechslungsreichstes und vielseitigstes Album aufgenommen.
Wüsste man nicht, dass es sich hier um das bereits vierte Album der Bandgeschichte handelt, so könnte man aufgrund der Frische und der unbändigen Energie sowie dem Ideenreichtum, mit dem hier zu Werke gegangen wird, vermuten, das Debut einer blutjungen und talentierten Truppe in den Händen zu halten.
Die CHILDREN OF BODOM haben offensichtlich und glücklicherweise erkannt, dass sie sich mit dem lauwarmen “Hatebreeder“-Aufguss “Follow The Reaper“ selbst in eine musikalische Sackgasse befördert haben, und agieren so auf dem neuen Werk deutlich variabler, als es bisher der Fall war.
Neben typischen COB-Songs wie “Sixpounder“ oder “Bodom Beach Terror“ gibt es mit “Angels Don’t Kill“ fast schon eine richtige Ballade zu hören, die sich mal eben so in der Top 3 der besten Songs der Band platziert, “Needled 24/7“ weiß vor allem mit kleinen elektronischen Eskapaden und einem überzeugend leidenden Alexi am Mikro zu überzeugen
Die Jungs müssen niemandem mehr etwas beweisen, und so tritt man nicht nur deutlich selbstsicher, sondern vor allem auch in einer Art und Weise auf, die sich am besten mit “Verwirklichung der eigenen musikalischen Visionen anstelle von leicht gemachter Zielgruppenbedienung“ beschreiben ließe.
Zwar gibt es nach wie vor noch Soloduelle en masse zu bewundern (besonders Bandleader Alexi Laiho kommt in Sachen Gitarrenarbeit seinem großen Vorbild Randy Rhoads immer näher), die aber nie einen selbstdarstellerischen Eindruck erwecken, sondern stets homogen in den jeweiligen Song eingeflochten sind und mittlerweile nicht mehr zwangsläufig nervtötend neo-klassisch, sondern durchaus auch mal leicht dissonant angehaucht dargeboten werden. Mehr davon!
Auf der anderen Seite scheißt man auf gut Deutsch auf eine glattgeschliffene Produktion, sondern kommt angenehm rau und rotzig, ja teilweise sogar ein wenig an die Punk/Hardcore-Ecke angelehnt daher. Das bezieht sich nicht nur auf die deutlich abwechslungsreicher gestalteten Vocals von Alexi, sondern auch auf die netten Shouts, die hin und wieder in den Kompositionen auftauchen.
Rein vom Songwriting her haben sich COB ebenfalls enorm weiterentwickelt, auf “Hate Crew Deathroll“ gibt es keinen einzigen Ausfall zu vermelden, kein schwaches Riff, keine Melodie, die nicht sofort im Ohr hängen bleibt.
Summa summarum macht dies aus Streich numero vier die bisher stärkste Platte des finnischen Quintetts, auch wenn dieser in der Rohfassung vorliegende Diamant dieses Mal vielleicht den ein- oder anderen Hördurchlauf mehr vom Hörer abverlangt als die Vorgängerscheiben.
Hut ab vor einer immer noch sehr jungen Band, die nicht nur nach wie vor mit ihren überragenden Technischen Fähigkeiten zu glänzen vermag, sondern sich auch deutlich gereifter und musikalisch erwachsener zeigt, als dies bei vielen alt eingesessenen Szene-Veteranen der Fall ist.
Oder, um es mit den Worten von Alexi Laiho zu sagen: “This is fucking Heavy Metal!“
Anspieltipps: Needled 24/7, Bodom Beach Terror, Angels Don’t Kill
- Redakteur:
- Rouven Dorn