CHILDREN OF BODOM - Hatebreeder (Reloaded)
Mehr über Children Of Bodom
- Genre:
- Black Metal / Heavy Metal
- Label:
- Nuclear Blast
- Release:
- 13.06.2008
- Warheart
- Silent Night, Bodom Night
- Hatebreeder
- Bed Of Razors
- Towards Dead End
- Black Widow
- Children Of Bodom
- Downfall
- No Commands (Bonus Track)
- Aced High (Bonus Track)
- Downfall (Videoclip)
Quasi aus dem Nichts katapultierten sich CHILDREN OF BODOM (COB) mit ihrem Debütalbum "Something Wild" im Jahre 1997 auf die internationale Metal-Bühne. Mit diesem brutalen und facettenreichen Stück Musik, das alle mögliche Metal-Stilrichtungen einschloss, sorgten die blutjungen Finnen für Furore. Mit dem 1999 erschienen Nachfolgealbum "Hatebreeder" verfeinerten COB ihren Stil weiter. In Sachen Eingängigkeit und Hitpotenzial gelang der Band eine weitere Steigerung gegenüber dem satten Erstlingswerk.
"Hatebreeder" glänzt insbesondere durch dominante Duelle zwischen den Leadgitarren und dem Keyboard von Janne Warmen, die so geniale Melodien an den Tag bringen, die auch einer Langzeiterprobung bedenkenlos standhalten. COB dürften im Übrigen so ziemlich die erste Band gewesen sein, die in extremeren Gefilden Keyboard- und Gitarrenduelle salonfähig machten. Spötter bezeichneten COB daher nicht selten geringschätzig als "Nintendo-Metal". Aber auf solch haltloses Geschwätz pfeift meinereiner ... und hunderttausende von Fans weltweit tun diese ebenso. Gerade das mächtig donnernde 'Silent Night, Bodom Night' ist mit seinen supermelodischen Gitarrensoli und dem Wechselspiel mit den dominanten Keyboardsoli eine einzige Ohrenweide, die heute noch so frisch klingt wie vor knapp zehn Jahren. Selbiges gilt für den harten Titeltrack, die überragende Bandhymne 'Children Of Bodom' und das Midtempo-orientiere 'Bed Of Razors'. Nicht zu vergessen ist auch das verdammt starke 'Towards Dead End'. All diese Tracks mit ihrer zwingenden Melodieführungen und dem recht garstigen Keifgesang von Schreihals Alexi Laiho gehören zum Besten, was im Bereich des Genre-übergreifenden Extrem-Metals in den Neunzigern veröffentlicht wurde. Selbst Einflüsse von Wolfgang Amadeus Mozart (!) haben übrigens Einzug in die Keyboard- und Gitarrenlinien erhalten. Aufgrund der herausragenden Melodien und den großen Hitqualitäten der Stücke ist "Hatebreeder" in der Kategorie "Klassiker-Scheibe" zu verorten. Ich persönlich ziehe dieses Album allen anderen CHILDREN OF BODOM-Scheiben vor. Selten hat brutaler Metal eingängiger und mitreißender geklungen als auf diesem Album!
Nun ist lediglich noch die Frage nach der Sinnhaftigkeit der mittlerweile dritten Veröffentlichung (!) von "Hatebreeder" zu klären. Die Erstauflage dieses Albums erschien 1999 bekanntlich beim finnischen Label Spinefarm Records, ehe die Scheibe 2002 bei Nuclear Blast als "Deluxe Edition" mit den Bonustiteln 'Silent Scream' (SLAYER-Cover) und 'Don't Stop At The Top' (SCORPIONS-Cover) wiederveröffentlicht wurde. Die vorliegende "Hatebreeder Reloaded"-Fassung enthält als Bonustracks die Stücke 'No Command' (STONE-Cover), das seinerzeit auf der Japan-Version von "Hatebreeder" als Bonus enthalten war sowie das bekannte IRON MAIDEN-COVER 'Aces High' das in typischer COB-Manier etwas schneller und Keyboard-lastiger intoniert wird, aber sich dennoch recht nah am Original orientiert. 'Aces High' war bereits auf der Deluxe Edition von "Follow The Reaper" im Jahre 2002 als Bonus platziert worden. Ansonsten gibt es noch einen Videoclip zu 'Downfall' als Bonus zu sehen, der zwar unspektakulär, aber optisch dennoch ansprechend ausfällt. Wer die Erstveröffentlichung oder die Platinum-Edition von "Hatebreeder" besitzt, für den dürfte die "Reloaded"-Fassung der vorliegenden Scheibe keine nennenswerten Kaufanreize bieten. Wer "Hatebreeder" jedoch noch nicht in seiner Sammlung hat, der sollte zugreifen.
- Redakteur:
- Martin Loga