CHILDREN OF BODOM - Relentless Reckless Forever
Auch im Soundcheck: Soundcheck 02/2011
Mehr über Children Of Bodom
- Genre:
- Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Spinefarm (Sony)
- Release:
- 04.03.2011
- Not My Funeral
- Shovel Knockout
- Roundtrip To Hell And Back
- Pussyfoot Miss Suicide
- Relentless, Reckless Forever
- Ugly
- Cry Of The Nihilist
- Was It Worth It
- Northpole Throwdown
Die Bodom-Kinder wie wir sie lieben - allerdings mit Anlaufschwierigkeiten.
Fast genau drei Jahre nach Veröffentlichung von "Blooddrunk" waten CHILDREN OF BODOM mit ihrem nächsten Werk "Relentless Reckless Forever" auf. Das Cover zeigt wie gewohnt den Sensenmann, allerdings ist dieses Mal kein Track vorhanden, in dem das Wort Bodom vorkommt. Nicht mal versteckt wie beim Vorgängeralbum ('Lobodomy') findet sich dieses Wort in einem Titel wieder – eigentlich ein Trademark der Kinder.
Sind da etwa neue Zeiten angebrochen? Die Antwort ist schnell mit den ersten Tönen von 'Not My Funeral' gefunden: Nein. "Relentless Reckless Forever" ist ein CHILDREN OF BODOM-Album aus dem Lehrbuch: Frickelige Riffs, verspieltes Keyboard – mal im Wechsel, mal zusammen. Dazu ein paar Gruppenshouts und Alexis unverkennbare, angepisste Stimme. 'Roundtrip To Hell And Back' hat gar schon etwas zu viel Ähnlichkeit mit 'Banned From Heaven' der "Blooddrunk"-Scheibe. Natürlich überrascht Laiho auch dieses Mal nicht mit lyrischen Glanztaten, aber das hat ohnehin niemand erwartet. In die Liste der interessanten Songtitel reiht sich diesen Mal 'Pussyfoot Miss Suicide' ein.
CHILDREN OF BODOM sind in alter Stärke zurück. Da könnte glatt ein bisschen Langeweile aufkommen, was sie bei den ersten paar Hördurchlaufen auch tut. Irgendwie hat man das alles schon mal gehört, viele Passagen sind allzu vorhersehbar. Aber was diese Band auch stark macht, ist ihre Ohrwurmtauglichkeit: Die Lieder sind so hartnäckig eingängig, dass man sie kaum mehr aus den Gehörgängen bekommt und immer wieder anhören möchte – und dann kommt er doch, der Aha-Effekt: Die Lieder wachsen – jedes für sich – bei jedem neuen Durchgang. Sie entfalten sich nach und nach, überall sind kleine Nuancen versteckt, die es zu entdecken gibt.
So entwickeln sich die Lieder nach und nach zu echten Hits, was das neue Werk der CHILDREN OF BODOM wieder zu einer Aneinanderreihung von starken Songs macht. Anders als bei "Blooddrunk" gibt es hier keine potenziellen Füller. Müsste ich benennen, welche Songs zu echten Live-Krachern werden könnten, würde ich wohl bei 'Not My Funeral' anfangen und bei 'Northpole Throwdown' aufhören. Gerade letzteres hat es mir von der ersten Sekunde an angetan.
Und selbst wenn es nicht so wäre: "Relentless Reckless Forever" hat diese Riffs, die zum Luftgitarrespielen animieren, das Schlagzeug, das man unwillkürlich mit trommelt und die kurzen, prägnanten Ausrufe, die man sich leise mitsprechen hört, vor allem in 'Roundtrip To Hell And Back' und dem Titeltrack.
Wer sollte dieses Album kaufen? Nun – natürlich alle Fans der Bodom-Kinder, die können wahrlich nichts verkehrt machen. Zum Kennenlernen eignet sich "Relentless Reckless Forever" natürlich auch. Entweder man liebt diese Band oder man kann ohnehin nichts mit ihr anfangen. Letztere haben diese Zeilen höchstwahrscheinlich eh nicht zu Ende gelesen.
Anspieltipps: Pussyfoot Miss Suicide, Relentless Reckless Forever, Northpole Throwdown
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Pia-Kim Schaper