CHOKE COMBAT - Stray Dogs (EP)
Mehr über Choke Combat
- Genre:
- Hardcore / Punk
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Try And Stop Me Records
- Release:
- 04.04.2025
- Stray Dogs
- Better Life
- Prediction Pain
- Not My Home Anymore
Musikalisch oldschoolig schön, gesanglich leider daneben.
Wer seinen Hardcore und Punk modern produziert und melodisch mag, der wird mit den Süddeutschen CHOKE COMBAT nicht unbedingt glücklich werden, denn wie es das Cover der EP "Stray Dogs" vermuten lässt, orientiert sich das Trio an den Ursprüngen des Genres und legt glasklar den Fokus auf Emotion und Ungeschliffenheit. Eine kompakte EP mit vier Tracks ist da natürlich das perfekte Format, um sich in kurzer Zeit von ein paar knackigen Nummern den Nacken strapazieren zu lassen.
Und der eröffnende Titeltrack macht in dieser Hinsicht auch direkt eine gute Figur. Die Gitarren gehen ordentlich nach vorne, die Akkordstruktur ist gewohnt simpel und vor allem die Gruppengesänge verpassen der Nummer das nötige Volumen. Passend zur oldschooligen Herangehensweise klingt auch die Produktion roh und ungeschliffen, sodass man durchaus glauben könnte, "Stray Dogs" sei in den Anfangstagen des Hardcore-Genres produziert worden. Bei allem Lob sticht mir aber auch direkt ein Kritikpunkt ins Ohr, denn auch wenn ich weiß, dass der Gesang schon aus Prinzip nicht zu sauber sein darf, geht mir die Angelegenheit hier doch etwas zu weit, denn teilweise wird quasi geflissentlich am richtigen Ton vorbei gebrüllt, was auf die Dauer doch etwas nervtötend sein kann.
Zu einem kurzen Abriss wie 'Better Life', der sich sowieso weniger um melodische Töne schert, passt der Gesang glücklicherweise besser und sticht hier nicht als so offensichtlicher Negativpunkt heraus. Spätestens mit 'Predicition Pain' bekommen wir aber wieder Punk-Schlagseite und ich würde mir erneut wünschen, dass gesanglich etwas mehr Varianz geboten werden könnte, denn musikalisch hat der Track sehr viel auf dem Kasten, wobei mir gerade der knurrende Bass hervorragend gefällt. Mit 'Not My Home Anymore' ist der Spuk dann nach knappen zehn Minuten auch schon wieder vorbei, wobei das Finale der EP doch eher als durchschnittliche Hardcore-Nummer über die Linie kommt.
Gleiches kann ich am Ende auch von "Stray Dogs" behaupten, denn trotz vieler guter Ansätze überzeugt mich die Kurzrille gerade gesanglich nicht wirklich. Ja, mit Sicherheit ist das zum Teil auch der oldschooligen Herangehensweise der Süddeutschen geschuldet, trotzdem darf es am Mikrofon etwas vielseitiger zugehen, selbst wenn man ansonsten weniger auf Schönheit, sondern vielmehr auf die rohe Energie des Hardcore-/Punk-Sektors setzt. Schade, da wäre mehr drin gewesen.
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs


