CHRIST AGONY - Noctun
Mehr über Christ Agony
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Mystic Production
- Release:
- 11.11.2011
- Opus Sacrum / Reign Of Chaos
- Frozen Path Unholy Fire
- The Stigma Of Hell
- Silent Gods Of Darkness
- Demonicon Illuminati
- Black Star Falling
- Flames Of Several Suns
- Opus Profanum / Fields Of Inferno
Eher dürftiges Comeback-Album der polnischen Undergroundler
Ob CHRIST AGONY tatsächlich schon einen höheren Stellenwert in der extremeren Metal-Szene haben könnten, wenn die Polen sich in der Vergangenheit etwas mehr um Kontinuität bemüht hätten, steht in den Sternen. Fakt ist allerdings, dass die Band zu ihren aktiveren Zeiten Ende der 90er nicht wirklich überzeugendes Material zur Diskussion gestellt hat und vor allem mit schwächlichen Produktionen, wie auf "Elysium", einiges an Kredit in der Szene verspielt hat. Die darauf folgende Dürrezeit mit ständigen Line-up-Wechseln und der vorübergehenden Änderung des Bandnamens hat ebenfalls nicht dazu beigetragen, die Wogen zu glätten. Dementsprechend stehen CHRIST AGONY anno 2011 auch vor einem kompletten Neuanfang, der auch besetzungstechnisch Auswirkungen auf die Zukunft hat. Abgesehen von Bandgründer Cezar ist nämlich keiner der einstigen Musiker mehr an Bord. Mit Inferno (BEHEMOTH) und Reyash (Ex-VADER) hat man sich zwar Prominenz ins Studio bestellt, doch inwiefern diese Gruppe auch fortbestehen wird, muss sich erst noch zeigen.
Wie auch immer: Mit "Nocturn" melden sich CHRIST AGONY nun runderneuert zurück, bleiben aber erneut hinter den Erwartungen zurück, die vor allem auch das frische Line-up schürt. Die Mixtur aus schleppenden Black-Metal-Arrangements und todesmetallischen Riffs hat hier und dort vielleicht ihre Momente, bleibt aber mangels spürbarer Aggression und tatsächlichem Biss oftmals blass und farblos. Das Gros der neuen Songs ist zudem relativ lang und könnte einige gezielte Spannungsbögen vertragen, die im Rahmen der müden Gitarrenarbeit jedoch nur selten auch geschaffen werden, wenn man mal von anständigen Nummern wie 'Black Star Falling' und 'Silent Gods Of Darkness absieht'. Der Rest ist eher durchschnittlich interessant, stellenweise sogar sehr einfarbig und langweilig und wirkt nicht selten ideenlos und zwischen Tür und Angel zusammengefügt. Dass "Nocturn" in gerade einmal drei Wochen aufgenommen wurde, scheint diesbezüglich bezeichnend und spiegelt sich auch in der ausbleibenden Intensität der epischeren Stücke nieder. 'Frozen Path Unholy Fire' und auch das lahme 'The Stigma Of Hell' sprechen hier Bände - im negativen Sinne!
Insofern fragt sich wirklich, ob sich CHRIST AGONY hier tatsächlich einen Gefallen getan haben, oder ob man vielleicht erst das Bandgerüst hätte festigen sollen, bevor man wieder ins Studio wandert. "Nocturn" ist jedenfalls ein relativ schwaches Album und weitestgehend ziemlich träge!
Anspieltipps: SSilent Gods Of Darkness, Black Star Falling
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Björn Backes