CICONIA - Meraki
Mehr über Ciconia
- Genre:
- Instrumental Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- On Fire Records
- Release:
- 11.03.2019
- Litost
- Depaysement
- Eunoia
- Lost In The Wadi
- Katabatic
- Duality
- Starlight
So mitreißend klang Prog Metal schon seit langer Zeit nicht mehr.
Instrumentaler Prog Metal aus Spanien? Da fällt mir TOUNDRA ein. Und ja, eine gewisse Ähnlichkeit ist da schon spürbar, denn CICONIA komponiert seine Songs auch relativ dicht und kompakt. Aber CICONIA ist viel mehr Metal. Und damit kommt mir ein Vergleich in den Sinn, den ich umso cooler finde, je länger ich darüber nachdenke. CICONIA ist der geistige Zwillingsbruder von ETOX!
ETOX, was zu Hölle ist denn das schon wieder? Ein großartige Instrumental-Progressive-Metal-Band aus München, die anders als viele Post-Metal-Kapellen eben doch das klassische Metalriff, melodische Flitzefingersoli, mächtige Harmony-Leads sowie Grooves zum Geradeaus-Bangen in ihrer Musik zulässt (zum Review von "Oriana"). Genau dasselbe gilt für CICONIA. Ich flippe eigentlich schon bei 'Litost' aus. Krispe, thrashige Riffs treffen auf voluminöse Gitarrenleads, intelligente Breaks und supermelodiöse Gitarrensoli mit leicht klassischem Einfluß. Wow. Das wird aber gleich noch vom zehnminütigen 'Depaysement' getoppt, einer wilden Achterbahnfahrt zwischen weit ausladenden Harmonien, frickeligen Knobeleien und in der richtigen Dosis eingesetzten "postigen" Ruhepassagen. Höhepunkt der Scheibe sind für mich aber Schlussminuten von 'Lost In The Wadi' - ganz ehrlich, so mitreißend klang Prog Metal in meinem Ohr schon seit langer langer Zeit nicht mehr. Man möchte es hinaus schreien! Und danach kommt mit 'Katabatic' sogar noch einer von diesen "Nicht-Von-Dieser-Welt"-Tracks. "Meraki" bietet also sage und schreibe vier Tracks, die ich ohne Nachdenken jedem, dem ich zeigen will, wie geil instrumentaler Metal sein kann, auf einen Sampler spielen würde.
Höchstnote?
Leider nein. Bei 'Duality' kommt nämlich ein klein wenig das Gefühl der Redundanz auf und das abschließende 'Starlight' ist der Track, den man von allen wohl noch am ehesten mit konventionellem Post Rock umschreiben würde. Den gibt es wie Sand am Meer.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Thomas Becker