CINDERS FALL - The Reckoning EP
Mehr über Cinders Fall
- Genre:
- Melodic Death Metal/Thrash Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Transcend Records
- Release:
- 18.09.2009
- Dead Zone
- The Sorrow
- Beyond Existence
- I Inside
- The Reckoning
Ein Jahr nach der Demoveröffentlichung bringen die britischen Thrasher CINDERS FALL ihre Mini-CD noch einmal über Transcend Records auf den Markt. Nicht weniger schlecht.
CINDERS FALL ist eine junge britische Band, die sich 2004 gefunden und mit "The Reckoning" gerade ihre zweite EP auf den Markt geschmissen hat. Das zeugt nicht gerade von fleißigen Arbeitsbienen, mag aber auch daran liegen, dass sie sich in fast schon beängstigender Regelmäßigkeit lieber auf den Bühnen dieses Planeten das werte Hinterteil abspielen. Musikalisch zu bieten hat das Sextett eine thrashige Fortführung des nicht gerade langsamen Göteborg-Sounds, bei dem es definitiv keine Verschnaufpausen für die Nackenmuskulatur gibt. Da heißt es, Augen zu und weiter bangen.
Im Vordergrund stehen natürlich die Gitarren der Herren James Bartram und Ben Sullivan, die ihren schwedischen Vorbildern sehr genau auf das Griffbrett geschaut haben dürften – was hier nicht negativ gemeint sein soll. Das Riffing und auch die zahlreichen zweistimmigen Gitarrenmelodien sind grandios und überschatten sogar das Fehlen von richtigen Solospots. Auch die restliche Belegschaft kann mit technischen Qualitäten glänzen, so dass "The Reckoning" musikalisch eine sehr runde Sache geworden ist. Einzig die fehlende Abwechslung könnte man hier bemängeln, denn selbst bei nur zwanzig Minuten Spielzeit könnte die Musik ein wenig Auflockerung vertragen. Wer es jedoch kompromisslos bevorzugt, dürfte an CINDERS FALL seinen Gefallen finden.
Das Gekeife von Anthony Masters ist ebenfalls beachtlich und passt perfekt zur musikalischen Ausrichtung. Er schreit, brüllt und spuckt durchgehend, ohne wirklich Luft zu holen. Das ist teilweise anstrengend, überschreitet aber niemals eine gewisse Schmerzgrenze. Für meine Ohren wären zwar ein paar mehr Akzente oder gar Melodien von Vorteil gewesen, doch scheinbar verzichten die Jungs absichtlich darauf und fahren stattdessen lieber die volle Breitseite. Zuckersüße Refrains, hypnotische Harmonien oder auch nur der zarteste Ansatz von klarem Gesang haben bei CINDERS FALL keine Chance.
Man sollte noch erwähnen, dass "The Reckoning" bretthart in Szene gesetzt wurde und dadurch natürlich brachial aus den Boxen donnert. Hier wurden Standards locker erreicht, so dass sich der Silberling hinter keiner Genreveröffentlichung verstecken braucht. Es gibt aus meiner Sicht wirklich keinen ersichtlichen Grund, warum die Briten die Karriereleiter nicht weiter nach oben erklimmen sollten. Vielleicht, weil sie nicht aus Schweden kommen? Das wäre nun aber wirklich in den Krümeln gesucht. Wer auf schwedischen Death Metal mit fetten Gitarrenriffs und aggressiven Shouts steht, sollte CINDERS FALL definitiv mal anchecken. Die Jungs haben echt was drauf.
Anspieltipps: Inside, Dead Zone
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Chris Staubach