CIRCLE, THE - Of Awakening
Auch im Soundcheck: Soundcheck 08/23
Mehr über Circle, The
- Genre:
- Black / Progressive / Doom Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- AOP Records / Edel
- Release:
- 18.08.2023
- Ruins, My Dying World
- Of Awakening (feat. Ne Obliviscaris)
- Afflux
- Reign Of The Black Sun
- Ashes And Fading Tides
Atmosphärisch gelungenes Werk, bei dem es leider am Gesang hapert.
Hervorgegangen ist diese Formation aus Niedersachsen aus einer kurzlebigen Truppe namens VAGRANT, deren Mitglieder sich nach der Veröffentlichung ihres ersten Albums "Rise Of Norn" zu einem Neustart unter dem Banner THE CIRCLE entschieden haben. In jener Zeit war der aus Pakistan stammende Asim Searah zwar noch nicht mit dabei, dennoch ist es dieser, seit seinem Umzug nach Finnland bei Formationen wie KIUAS und WINTERSUN aktive Musiker, der "Of Awakening" seinen Stempel aufgedrückt hat.
Mit Stanley Robertson ist das Gründungsmitglied von THE CIRCLE zwar immer noch an Bord, doch der belässt es dabei, sich als Gitarrist und Komponist in Szene zu setzen, während Asim für den Gesang und die Texte verantwortlich zeichnet. Schlagzeuger Philipp Wende, Bassist Jaakko Nikko und die für Streichinstrumente zuständige Lisa Wende vervollständigen aktuell das Line-Up. Da auf diesem Album stilistich vielfältig losgelegt wird, fällt es ein wenig schwer, es einer einschlägig interessierten Zielgruppe schmackhaft zu machen. Erschwerend kommt auch noch dazu, dass die Scheibe nicht unbedingt durch ihre ausufernde Spielzeit glänzt, sondern nach 33 Minuten ihr Ende findet.
Da die darauf enthaltenen fünf Songs jedoch durch Vielseitigkeit, und mehrfach auch durch unerwartete und gelungene symphonische Arrangements auffallen, sollte man THE CIRCLE daraus keinen Strick drehen. Vor allem an Abwechslungsreichtum mangelt es wahrlich nicht. So nimmt uns der Opener 'Ruins, My Dying World' mit auf eine achtminütige, atmosphärisch spannend angelegte Ausfahrt in düstere, Todesmörtel-infiltrierte Doomabgründe, während man beim anschließenden Titelsong filigrane Riffs und Soli vernehmen kann, die von NE OBLIVISCARI-Gitarrist Tim Charles stammen, der gar einen Hauch Eleganz ins Spiel bringt. Dennoch regiert auch in dieser Nummer eine bitterböse, dunkle Atmosphäre. Diese bestimmt bis zum Ende das Geschehen, und wird auch von den Streichinstrumenten und den entsprechend harmonisch hinzugefügten Keyboards fein unterstützt, wodurch die Songs in Summe sehr wohl als emotional mitreißend zu bezeichnen sind.
Alles im Lot also? Vielleicht. Es ist zwar sicher, dass Zeitgenossen mit einer höheren Toleranzgrenze als meine Wenigeit den Gesang als passend bezeichnen, mich spricht der Vortrag aber, ehrlich gesagt, gar nicht an. Zum einen, weil die reichlich vorhandenen, düstere Stimmung verbreiteten, böswillig gekeiften Passagen zu gekünstelt und steril klingen. Und zum anderen, weil auch mein Hoffnungsschimmer "Klargesang" mich hier leider nicht unbedingt vom Hocker reißt. Das wirkt sich logischerweise negativ auf den Gesamteindruck der Scheibe aus, den selbst der mächtige Sound nicht vollends gutmachen kann.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Walter Scheurer